Brief an Müller Zeitverzug

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Jennifer Brüsch schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu kurzen Wochen.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... ich hatte Ihnen ja schon einmal erzählt, dass mich Feiertagswochen, so wie diese und die kommende, ziemlich durcheinanderbringen. Nur, damit wenigstens Sie schon einmal Bescheid wissen: Am Karfreitag erscheint keine gedruckte Zeitung. Dafür können Sie Ihre geliebten Lokalberichte aber am Donnerstag und am Samstag, außerdem am kommenden Dienstag in gewohnter Weise lesen. Das müssen Sie sich im Zweifel aber auch gar nicht einprägen – wenn die Zeitungsrolle morgens leer ist, werden Sie sich schon wieder an meine Worte erinnern. Für uns ist das ein wenig verzwickter. Wie Sie wissen, arbeiten wir ja immer schon für den kommenden Tag. Das bedeutet: Was ich Ihnen in diesem Moment schreibe, lesen Sie zwar abends schon im Internet, aber einen Tag später erst in der Zeitung. Was Sie am Samstagmorgen am Frühstückstisch in der Gazette erfahren, das muss zwar auch diesmal bis spätestens Freitagabend ausformuliert sein; der Großteil wird allerdings schon am Donnerstag „produziert“, wie wir es so schön nennen. Blicken Sie noch durch? Nun mag es in dieser Woche, die einfach „nach hinten raus“ einen Tag kürzer ist, ja noch gehen mit dem Durchblick. Aber fangen Sie, so wie ich, kommende Woche mal am Dienstag mit dem (gedanklichen) Mittwoch, statt am Montag mit dem Dienstag an. Sollte ich Ihnen den einen oder anderen Brief also zu spät senden, sehen Sie es mir bitte nach ...

... meint Jennifer Brüsch

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