Brief an Müller Der Geruch des Weihnachtsmarktes

Jessie Morgenroth
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Jessie Morgenroth schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu den Düften des Weihnachtsmarktes und Shampoo mit Plätzchenduft.

 
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Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... die Adventszeit hat nun offiziell begonnen und schaut man sich die Veranstaltungskalender der Städte und Gemeinden an, ist in der kommenden Zeit überall was los. Am Samstag haben die ersten Weihnachtsaktionen im Ilm-Kreis begonnen. Es fühlt sich fast komisch an, wieder über so etwas wie einen Weihnachtsmarkt zu schlendern. In den vergangenen zwei Jahren war ja nicht viel mit weihnachtlicher Vorfreude. Und überall gibt es neue Eindrücke – viele nimmt man später mit nach Hause. Und ich meine jetzt nicht die gekauften Sachen, sondern kostenlose Düfte. Ich sage Ihnen, lieber Herr Müller, da war ich am Wochenende in weihnachtlich-dienstlicher Mission unterwegs und alles an mir – Klamotten, Haare – roch entsprechend. Nach Rauch und Feuer, nach Bratwurst, nach Kuchen – auch wenn ich davon gar nichts verzehrt habe. Das bloße Vorbeischlendern reicht schon für die geruchliche Infektion. Aber gut, diese Gerüche kann man ja bekanntlich wieder auswaschen. Und letztlich ist ein geruchsintensiver Weihnachtsmarkt auch besser als ein geruchsloser Keinachtsmarkt. Zumal Weihnachten sowieso eine nasenintensive Zeit ist. Daraus ließe sich doch sicher auch ein Geschäftsmodell entwickeln: Duschgel und Shampoo mit Geruchsnote Weihnachtsmarkt. Dann aber bitte ohne Rauch- und Bratwurst-, sondern mit Plätzchen- und Glühweinduft. Oder Tannengrün. In diesem Sinne, lieber Müller, eine besinnliche Vorweihnachtszeit...

... wünscht Jessie Morgenroth

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