Brief an Müller Schulzeit, ade!

Nele Zuber
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Nele Zuber schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu Abschieden.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... Schneewittchen, Harry Potter, oder Schlaubi Schlumpf sind den meisten von uns nur aus dem Fernsehen bekannt. Doch spazierte man am Dienstag durch die Ilmenauer Innenstadt, war es nicht unwahrscheinlich, solchen Filmfiguren über den Weg zu laufen. Nein, Müller, das ist kein neumodischer Trend der jüngeren Generation. Die verkleideten Schüler feiern lediglich die letzten Schulwoche der Abiturienten, bevor die Prüfungszeit beginnt. So verlangt es schließlich die Tradition.

Es ist nicht ganz ein Jahr her, da saß auch ich verkleidet als Aschenputtel, Nikolaus oder Pirat im Unterricht. Eine Woche lang habe ich mich jeden Tag für ein anderes Motto in Schale geworfen. Eine Woche lang wurde zusammen gefeiert, gelacht und – ohne es wirklich zu realisieren – Abschied von der gemeinsamen Schulzeit genommen. Denn eh man sich versieht, ist die eigene Mottowoche vorbei, die letzte Prüfung gemeistert, das Abschlusszeugnis überreicht und der Abiball gefeiert worden. Während man damals noch heilfroh war, nie wieder eines der Klassenzimmer betreten zu müssen, erinnert man sich heute insgeheim doch gerne an die eigene Schulzeit zurück. Die gemeinsamen Frühstückspausen, Freistunden, in denen man allerlei Unfug trieb oder Streiche, die man so manchen Lehrern spielte. Freunde, die damals noch nicht in fremden Städten lebten. All diese Erinnerungen kommen mir in den Sinn, wenn mir in diesen Tagen verkleidete Jugendliche begegnen. Ob es den Abiturienten nächsten Jahr genauso gehen wird?

Fragt sich

Nele Zuber

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