Brief an Müller Nostalgische Textaufgaben

Alfred Salamon
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Alfred Salamon schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zum Geld.

 
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Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... aber in Mathebüchern und bei Mathelehrern sind Textaufgaben sehr beliebt, weil sie den Verstand zweifach in Anspruch nehmen. In der DDR hatten sie auch die Aufgabe, zur sozialistischen Erziehung beizutragen. So hieß die Aufgabe nicht: „Bauer Schulze erntete pro Hektar soundsoviel Kartoffeln. Wie groß war seine Ernte.“ Sondern durch kluges Wirtschaften erzielte die Genossenschaft „Florian Geyer“eine Ertragssteigerung um so und so viel Prozent.

Manchmal fange ich auch zu rechnen an. Ich bezahlte kürzlich beim Bäcker für Brot und Brötchen 12, 50 Euro. Das waren früher 25 D-Mark. Die West-Mark wurde im Schnitt 6:1 zur DDR-Mark umgetauscht. Das wären glatte 75 Mark der DDR. Ein kleines Brötchen kostete 10 Pfennige. Wie viele Brötchen hättest du dafür kaufen können ?

Aber der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Deshalb würde die Rechnung auch lauten: „Was hätte ich mir kaufen können, wenn mir Onkel Herbert damals 10 D-Mark für den Intershop geschenkt hätte?“ Hoffentlich habe ich mich nicht verrechnet ...

Mit freundlichen Grüßen

Alfred Salamon

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