Brief an Müller Gut gewählte Traumberufe

Alfred Salamon
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Alfred Salamon schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zum richtigen Beruf.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... „Augen auf bei der Berufswahl“ mahnte mich schon mein Opa, der noch immer als Pflasterer auf der Straße herumrutschte. „Wenigstens Chefarzt musst du werden“, bedrängte mich die Oma. Das wurde ich nicht. Aber inzwischen weiß ich, dass es kaum einen lohnenderen Job gibt, als ein Handwerker zu sein.

Stellen Sie sich vor, Sie sind Chefarzt und Ihre Klospülung zu Hause geht nicht. Da ruft er bei einem Dutzend Installateuren an, die immer erklären, dass sie auf Jahre ausgebucht sind und Sie sich anderweitig behelfen müssten. Da auch ein Chefarzt leider Bedürfnisse hat, wird er zum Wasserträger.

Selbst der Milliardär ist aufgeschmissen, wenn seine Luxusjacht nicht anspringen will, aber der Monteur meint, dass er gerade selbst Urlaub hat und auf die bar Piepen nicht angewiesen ist.

Früher war das anders, als noch jeder Achtklässler wusste, wie man eine Feile bedient. Und heute? Was nicht am Computer zu erledigen ist, wird ein schwieriges Unterfangen. Doch wenn man es sich richtig überlegt: Die Arbeit nimmt immer noch zu viel Zeit in Anspruch. Wenn eines Tages durchgesetzt worden ist, dass nur noch mittwochs gearbeitet werden soll, wollen Sie doch nicht zu denen gehören, die ängstlich fragen müssen: „Was? Jeden Mittwoch?“ Also, Augen auf!

Mit freundlichen Grüßen

Alfred Salamon

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