Brief an Müller Geballte Ladung

Jennier Brüsch
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Jennifer Brüsch schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken über zu viel Dekoration.

 
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Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... dass man sich über manches wirklich nur noch wundern kann. Dass wir mittlerweile meist schon im August, spätestens aber im September in den Supermärkten mit Stollen, Dominosteinen und Spekulatius überhäuft werden, daran hat man sich schon gewöhnt. Was ich allerdings verwirrend finde: Wenn ich durch die – wie Männer sagen würden – „Schnulli“- oder „Schrott“-Abteilungen in den Geschäften laufe (sie meinen damit übrigens die Abteilungen für Deko-Artikel), bin selbst ich als Frau etwas überfordert. Neben herbstlich-bunten Blättergirlanden, Keramik-Pilzen und Gestecken mit Kastanien, Eicheln und Beeren stehen Halloween-Gespenster, Gruselkürbisse; hängen Spinnennetzgirlanden und andere schaurige Dinge, während im Regal weiter schon die Weihnachtskränze, Lichterketten und Glaskugeln um die Wette funkeln. Soll ich mich jetzt parallel für drei verschiedene Anlässe eindecken, oder wie? Das ist mir wirklich zu viel. Und ich frage mich ernsthaft, ob es in den Vorjahren auch schon solch eine geballte Ladung an Deko in den Geschäften gab – oder aber ob sich dieser Halloween-Trend aus den USA einfach immer stärker bei uns in die Regale geschmuggelt und die Zahl an Hinguckern für Tisch, Tür und Schrankwand auf ein unerträgliches Maß erhöht hat. Ich vermute, letzteres. Eine Lösung, wie man es besser machen könnte, habe ich aber ehrlich gesagt auch nicht, lieber Müller. Einzig: Man müsste im Frühjahr schon die Herbstdeko raushängen und im Juni mit Halloween beginnen, um im August und September dann auf Weihnachten umstellen zu können... Macht’s aber auch nicht besser, oder?

fragt Jennifer Brüsch

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