Nele Zuber schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zur vermeintlich freien Platzwahl in Restaurants.
Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... dadurch, dass wir Deutschen im Vergleich zu früher wesentlich weltoffener geworden sind, ist es nicht unüblich, Sitten anderer Länder auch in Deutschland nachzuahmen. Doch wie ich letztens feststellen musste, kann diese kulturelle Aneignung auch für ziemlich viel Verwirrung sorgen.
Bei einem Besuch in einem italienischen Restaurant musste ich auf die harte Tour lernen, dass nicht überall das Prinzip der freien Platzwahl zu gelten scheint und es anderswo üblich ist, dass den Gästen eines Lokals ein Tisch zugewiesen wird.
Ich, die der Meinung war, ihre Lektion gelernt zu haben, wartete bei meinem nächsten kulinarischen Ausflug brav am Eingang darauf, von einem freundlichen Kellner zum Platz begleitet zu werden. Doch die Zeit verging und langsam wurde ich sauer, da mich keiner der Mitarbeiter zu beachten schien.
Erst als sich ein genervt wirkendes Ehepaar, ohne auf den Kellner zu warten, hinter mir vorbeidrängelte und am letzten freien Tisch Platz nahm, dämmerte es mir.
Herr Müller, wie ist das denn nun mit der freien Platzwahl in Deutschland?
Fragt sich
Nele Zuber
