Brief an Müller Doch, wir haben eine Zukunft!

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Danny Scheler-Stöhr schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu Zukunftsängsten.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... aber trotz der derzeit nicht immer einfach zu ertragenden Zeiten kann ich den Pessimismus einiger Menschen nicht verstehen. Da schaut mich doch neulich jemand auf einer Feier im Bekanntenkreis an und sagt: „Erst diese Corona-Sache, jetzt der Krieg in der Ukraine, dazu die Inflation und die unfähigen Politiker ... Was soll nur aus unseren Kindern werden, die haben doch alle keine Zukunft!“ Rundum resignierendes Nicken.

Müller, was soll dieser Blödsinn? Ja, es gab schon schönere Zeiten, aber wie verwöhnt bitte sind manche Leute, dass sie wegen der jetzigen Probleme unseren Kindern eine Zukunft absprechen wollen? Da gab es doch schon weitaus schlimmere Zeiten. Stellen Sie sich vor, unsere Vorfahren hätten nach all den Kriegen, die sie nicht nur in den Nachrichten, sondern hautnah miterleben mussten, einfach aufgegeben und sich einen Strick genommen? Es würde uns heute alle nicht geben.

Und was sollen erst die Menschen sagen, die gerade jetzt, in diesem Moment, vom Krieg betroffen sind? Nicht nur diejenigen in der Ukraine, auch diejenigen, die in Kriegsregionen leben, die wir eben wegen des Ukraine-Kriegs völlig vergessen haben.

Für all diejenigen sind es tatsächlich schlimme Zeiten. Und trotzdem geben die allermeisten von ihnen nicht auf. Denn irgendwie geht es immer weiter, erst recht, wenn man mit Zuversicht und Optimismus durchs Leben geht, egal wie schwer es gerade auch sein mag.

Mit freundlichen Grüßen

Danny Scheler-Stöhr

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