Brauchtumspflege Heimatverein bereichert das Dorfleben

Kurt Lautensack
Gründungsmitglieder von links vor dem Heimatmuseum: Albert Seifert, Linda Werner, Martina Frank, Henri Eppler (Vorsitzender), Ines Köhler, Anneliese Wolf und Viola Friedrich (2. Vorsitzende und Kassenwart). Nicht auf dem Foto sind Silke Frank, Gerd Dauer, Kathleen Stirzel und Margit Will. Foto: Kurt Lautensack

Seit zwei Wochen ist es amtlich, in Milz hat sich ein Heimatverein neu gegründet, der sich zukünftig aktiv in das örtliche Geschehen einbringen will.

 
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Milz - „Es gibt viele Leute in unserem Dorf, die in Vereinen mitarbeiten oder dazu bereit sind, aber es muss immer wieder Leute geben, die vorangehen“, sagte der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Milz, Rolf Bartholomäus, bei der Ehrung seiner einstigen Mitarbeiterin Anneliese Wolf als Ortschronistin in der vorigen Woche. „Deshalb freut es mich persönlich sehr, dass Henri es macht“. Gemeint war damit Henri Eppler, der dem neu gegründeten Heimatverein vorsteht und gleichzeitig als Ortschronist gemeinsam mit dem Heimatverein Milz die Arbeit von Anneliese Wolf weiterführen will. Gegründet wurde der Heimatverein am 8. September dieses Jahres.

Auch Bürgermeister Heiko Bartholomäus, der bei der gemeinsamen Veranstaltung von Heimatverein und Seniorenklub zugegen war, freute sich über die Initiative, einen Heimatverein ins Leben zu rufen, „damit in den Ortsteilen nichts in Vergessenheit gerät“. Denn durch den Zusammenschluss zur Stadt Römhild sei alles etwas komplexer geworden, sodass manches schnell in den Hintergrund rückt. Deshalb dankte er in diesem Zusammenhang dem ehemaligen Stadtratsmitglied Bärbel Freund aus Mendhausen für ihr Engagement. Bärbel Freund habe es geschafft, die Ortschronisten zusammenzuführen und für ihre Tätigkeit neu zu motivieren. Auch habe sie sich dafür eingesetzt, dass nun im alten Rathaus in Römhild ein Raum für die Ortschronisten zur Verfügung stehe.

Auch die Milzer Einwohner (dabei schließt er alle ein) standen vor der Frage, erklärte Henri Eppler im Gespräch, wie es weitergeht mit der Orts- und Heimatgeschichte, mit dem heimatlichen Kulturgut in Sprache und Schrift, dem Heimatmuseum, dem dörflichen Brauchtum und anderem mehr. Dies alles soll „lebendig gehalten, gepflegt, weiter erforscht und publiziert werden“ und könnte am besten über einen Heimatverein realisiert werden. Zwar hat Milz mehrere Vereine, doch das Arbeitsfeld sei bei jedem Verein anders gelagert, vom Sport- über Karnevals- bis Feuerwehrverein oder Chor. Und so fanden sich vorerst elf Frauen und Männer zusammen, die den Heimatverein gründeten und das vorher genannte als Vereinszweck in ihre Satzung schrieben. Dabei sei es Anliegen des Vereins, so Henri Eppler, eng mit der Stadt Römhild, mit den Vereinen, mit Schulen, Kirchen oder Archiven zusammenzuarbeiten.

Für die Umsetzung ihrer Vereinsziele, die sich immer wieder neu stellen werden, sei es den Mitgliedern natürlich wichtig, auch Jugendliche für die Mitarbeit zu gewinnen. Zu ihren formulierten Zielen gehören vordergründig unter anderem die weitere Erforschung der Orts- und Heimatgeschichte und die damit verbundene Fortführung der Ortschronik. Chronikinhalte sollen dabei von Zeit zu Zeit den Einwohnern nähergebracht und zu gegebener Zeit auch Ausstellungen und Vorträge zur Orts- und Heimatgeschichte organisiert werden. Außerdem gehe es um die Sammlung und Archivierung von historisch wertvollem Schriftgut, Fotos und Gegenständen, die Brauchtum, Tradition und altes Handwerk verkörpern. Fest ins Auge gefasst haben die Mitglieder, darüber seien sich alle einig, betonen Viola Friedrich und Henri Eppler, das Heimatmuseum (ehemaliger Gaden) mit seinen Schätzen durch geregelte Öffnungszeiten wieder zugänglich zu machen.

Weitere Punkte, die sie in ihrer Vereinssatzung verankert haben sind: Förderung des dörflichen Gemeinschaftslebens, Beteiligung an Dorffesten, sowie Beratung der Stadt bei der Anlage von Wanderwegen, Aussichtspunkten et cetera und deren Beschilderung sowie beim Schutz und Pflege von Flora, Fauna und wertvollen Landschaftsteilen. Natürlich hofft der Verein, weitere Mitglieder, gleich welchen Alters, für seine Sache zu gewinnen und zu begeistern. Auch Menschen, die einfach auch durch ihre Mitgliedschaft den Verein stärken, sind willkommen. Mit der Gründung des Heimatvereins versuchen die Milzer, einen weiteren Bereich ihres dörflichen Lebens abzudecken. Dazu darf man ihnen gutes Gelingen wünschen.

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