Blumenschmuck-Wettbewerb Preisträger ausgezeichnet

Werner Kaiser
Landrat Reinhard Krebs (4. von rechts) und Schlossverwalterin Susanne Rakowski (links) nahmen die Auszeichnung der Preisträger des 5. Blumenschmuck-Wettbewerbs vor. Foto:  

Der vom Wartburgkreis zum fünften Mal ausgerichtete Blumenschmuck-Wettbewerb trug zum Aufblühen nach der Coronazeit bei. Im Schlosspark Altenstein ehrte Landrat Reinhard Krebs die von der Jury ermittelten Preisträger.

 
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„Ich hätte am liebsten alle Teilnehmer ausgezeichnet, denn sie investieren alle viel Zeit und Mühe in ihre Gärten, Vorgärten und Blumenkästen“, begrüßte Landrat Krebs die auf den Altenstein eingeladenen Garten- und Blumenfreunde. Das Wetter gestattete es, den offiziellen Teil der Würdigung open air vorzunehmen, wenn auch nicht, wie der Landrat und Schlossverwalterin Susanne Rakowski bedauernd feststellten, an dem saisongemäß bereits abgeräumten berühmten Teppichbeet. Freilich – richtige Gartenfreunde wie die Preisträger kennen dieses Highlight der Parkanlage natürlich. Ihnen wurde ein Gutschein für einen Gartenmarkt oder eine Gärtnerei in ihrer Nähe übergeben. Das Angebinde enthielt zudem das in der Ausschreibung bereits angekündigte Buch „An der Biegung des Flusses“ von Sandra Blume mit seinen Bildern und Texten über den Mittellauf der Werra, der sich durch die Wartburgregion zieht, sowie Geschenke der Schlossverwaltung.

Schon wiederholt haben Bernd Grübel und Inka Bosse aus Barchfeld an dem Wettbewerb teilgenommen. Das blühende Paradies um ihr Haus, das wiederum mehrere kleine Paradiese umfasst, findet immer wieder Anerkennung. Seit dreißig Jahren geben Monika und Werner Lotz aus Treffurt ihrer Balkonterrasse ein üppig blühendes und grünendes Aussehen, das für Spaziergänger und nicht zuletzt für auf dem Werratalradweg Vorbeikommende ein Hingucker ist. Der Vorgarten von Karin und Harald Schran bietet durch seine Lage an der Hauptstraße von Martinroda mit vielen bienenfreundlichen Stauden, Rosen und Steingewächsen den Einwohnern und Gästen ein freundliches Willkommen.

Der Blumenschmuck-Wettbewerb ist ein Instrument des Wartburgkreises zur Motivierung der Mitbürger, durch naturnah und insektenfreundlich angelegte Vorgärten und Grundstücke auch an der attraktiven Gestaltung ihrer Gemeinden und Städte mitzuwirken, die „wieder mehr aufblühen sollen“, wie Landrat Krebs sagte. Er würde gern dem um sich greifenden Phänomen von Kies- und Schottergärten, die er als ökologische Katastrophe bezeichnete, Einhalt gebieten, zumal sie dem Artensterben Vorschub leisten. Die Möglichkeiten dafür sind vielfältig; daher wurde bei der Auszeichnung darauf verzichtet, eine Rangfolge zu definieren: „Jeder Quadratmeter zählt.“

Zusammen mit der Erinnerung an die Bundesgartenschau, die den Schlosspark Altenstein zu einem ihrer Außenstandorte gewählt hatte, machte Reinhard Krebs auf die Dauerausstellung in der Erfurter Peterskirche aufmerksam. In dem seit dem 19. Jahrhundert weltlich genutzten Bauwerk auf dem Petersberg werden auf ansprechende Weise die zwölf Parkanlagen, die unter der Regie der Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten stehen, mit ihren jeweiligen Besonderheiten vorgestellt.

Da freilich rannte er halboffene Türen ein, denn Schlossverwalterin Rakowski nutzte die Gelegenheit, die Ehrengäste zu einer kleinen Kaffeerunde in das unlängst eröffnete neue Besucherzentrum gleich nebenan einzuladen. Bei dessen Konzipierung hatte man ein attraktives Gestaltungselement der genannten Erfurter Ausstellung übernommen: die Scherenschnittszenen vor einer historischen Darstellung der Schloss- und Parkanlage, in diesem Fall des zentralen Bauwerks in seiner Ausführung im Rokoko-Geschmack. Hierbei konnte auf die vielen bedeutenden Mitwirkenden des heutigen Gesamtkunstwerks – darunter Fürst Hermann von Pückler-Muskau, Carl Eduard Petzold und Peter Joseph Lennè – eingegangen werden.

Auch die Vorhaben zum Wiederaufbau des vom „Theaterherzog“ Georg II. im englischen Landhausstil umgebauten, in den 1980er Jahren aber abgebrannten Schlosses und die aktuellen Nutzungsüberlegungen wurden erläutert.

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