Mit zwei Jahren kam Luca ans Blindeninstitut nach Schmalkalden. Seitdem lebt er hier in einer Wohngruppe und besucht die Schule der Einrichtung. Die Fachkräfte, die hier tätig sind, haben ihn jahrelang begleitet und kennen seine Entwicklung in jedem Detail. Der Weg in diese Welt war für ihn bisher nicht leicht. „Von Geburt an hatte der Junge genetisch bedingte Fehlbildungen an den Beinen und Füßen, die er so nicht nutzen konnte. Hinzu kamen viele Atemwegsinfekte und eine Schluckstörung“, kennt Samuel Thiele, der Arzt am Blindeninstitut, die gesamte medizinische Vorgeschichte. Das Sehen war beeinträchtigt, das Hören auch – der Lautsprache war der Junge nicht mächtig. Um Luca zu ernähren, wurde eine Sonde gelegt. Fortbewegen konnte er sich nicht. „Er lag anfangs nur in seinem Bett, bewegte sich nicht und wedelte mit den Armen, wenn er etwas kundtun wollte“, blickt Sylvia Anding, die Leiterin seiner Wohngruppe, zurück. Doch seine Signale zu verstehen war nicht so einfach, seine Motivation aber faszinierte. Rutschend suchte er anfangs den Kontakt zu anderen Kindern, später chauffierte er sich und seinen Rollstuhl gekonnt durchs Haus und übers Gelände.
Blindeninstitut Schmalkalden Lange aufs „Nein“ gewartet
Birgitt Schunk 18.04.2024 - 13:00 Uhr