Bis zu 2,5 Cent mehr pro Liter Warum die Spritpreise weiter steigen

Lenya Trautmann

Der Tank ist leer und der Frust an der Zapfsäule groß – denn die Benzinpreise sind wieder gestiegen. Woran das liegt und wie Autofahrer trotzdem günstig tanken können.

 
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Ein Liter Super E10 kostet im bundesweiten Durchschnitt 1,7 Cent mehr als in der Vorwoche. Foto: IMAGO/EHL Media/IMAGO/EHL Media/Lucas Libke

Benzin wird immer teurer. Ein Liter Super E10 kostet im bundesweiten Durchschnitt 1,850 Euro und damit 1,7 Cent mehr als in der Vorwoche, zeigt eine Auswertung des ADAC vom 9. April.

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Der Preis von Diesel ist demnach noch stärker gestiegen: Ein Liter kostete im Schnitt 1,757 Euro – im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von 2,5 Cent.

Preis zum vierten Mal angestiegen

Es ist bereits der vierte Anstieg in Folge im Wochenvergleich für Super E10. „Benzin ist damit so teuer wie zuletzt Anfang Oktober. Aber auch Diesel nähert sich mittlerweile seinem Jahreshoch von Mitte Februar“, schreibt der ADAC. Aktuell kostet eine 60-Liter-Tankfüllung in Deutschland nach Berechnungen von Eurostat und dem ADAC mehr als 100 Euro.

Krieg im nahen Osten treibt Ölpreis in die Höhe

Der Preisanstieg ist vor allem auf die angespannte Lage am Rohölmarkt zurückzuführen“, heißt es. Treibende Kraft war dabei die Sorge vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte für den Fall eines iranischen Angriffs auf sein Land mit Konsequenzen. Zuvor hatte der Iran nach einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein iranisches Botschaftsgebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten Vergeltung angekündigt.

Die Möglichkeit einer direkten Reaktion Israels „bedeutet, dass diese Unsicherheit und Spannung noch eine ganze Weile anhalten werden“, heißt es von den Rohstoffexperten der ING-Bank. Eine weitere Eskalation könnte die Ölversorgung aus der Region beeinträchtigten.

Weiterer Faktor: Preispolitik der Opec+

Neben der angespannten Lage im erdölreichen Mittleren Osten ist auch die Preispolitik der Opec+, in der sich neben den Mitgliedsländern der Opec weitere Förderstaaten wie Russland zusammengeschlossen haben, ein bedeutender Preistreiber. Zuletzt hatte die Opec+ in dieser Woche beschlossen, an der Förderkürzung im ersten Halbjahr festzuhalten.

Trotzdem günstig tanken: Drei Tipps vom ADAC

• Abends statt morgens tanken. Kraftstoff ist laut einer ADAC Studie zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr am günstigsten. Im Schnitt lassen sich zu diesen Uhrzeiten rund 9 Cent je Liter im Vergleich zur teuersten Tageszeit – 7 Uhr am Morgen – sparen.

• Tankstellen vergleichen: „Die erstbeste Tankstelle ist nicht immer die günstigste“, schreibt der ADAC. Deshalb rät er Autofahrenden, die Spritpreise zu vergleichen. „Die Preisunterschiede der Tankstellen betragen bis zu 7 Cent je Liter.“

• Auf der Autobahn auf teures E5 verzichten. Normalerweise vertragen alle Benziner ab Produktionsdatum November 2010 Super E10. „Daher sollte man auf das teurere E5 nach Möglichkeit verzichten. So lassen sich je Liter im Schnitt weitere 5 bis 6 Cent sparen“, empfiehlt der ADAC.