Biografie trifft auf Fiktion Ilmenauer Bibliothek stellt Lesungsgäste für 2024 vor

Jessie Morgenroth
  Foto: dpa/Tom Weller

Die Stadt Ilmenau hat die Lesungsgäste des neuen Jahres bekannt gegeben. Es ist auch ein alter Bekannter dabei ...

 
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Das aktuelle Jahr ist noch nicht vorbei, und doch lohnt es sich schon, einen Blick auf 2024 zu werfen: Denn auch für das kommende Jahr hat die Stadt Ilmenau wieder ein abwechslungsreiches Kultur-Lesungsprogramm auf die Beine gestellt. Los geht es schon im Januar – und der Kartenverkauf hat begonnen.

Am Donnerstag, 18. Januar, 19.30 Uhr, stellt Samuel Meffire im Parkcafé der Festhalle Ilmenau sein Buch „Ich, ein Sachse – ein deutsch-deutsches Leben“ vor. Dieses behandelt die unglaubliche, aber wahre Geschichte des Autors, der als Afrodeutscher in der DDR aufwuchs und allen Widrigkeiten zum Trotz der erste schwarze Polizist Ostdeutschlands wurde. In seinem Buch gewährt er einen intimen Einblick in seine Gefühlswelt, schonungslos offen, unterhaltsam und immer auch mit einer wohltuenden Selbstironie, heißt es in der Ankündigung. Samuel Meffire beschreibt seine „Tour de Force“ über mehrere Kontinente, mit Flucht, Untergrundleben, Bürgerkrieg, jahrelanger Isolationshaft und die „amour fou“ zu seiner Frau. Und Meffire erzählt im Rückblick auf sein bisheriges Leben mit den erschütternd chaotischen Jahren nach dem Zusammenbruch der DDR zugleich einen oft übersehenen Teil deutsch-deutscher Geschichte. Das Buch sei eine Non-Fiktion-Bedienungsanleitung, wie man die dunkelste Ecke des Waldes überlebt. Ein Buch über innere und äußere Abgründe und deren Verdauung. Packend und zugleich hoffnungsvoll. Karten gibt es für 12 Euro an den Vorverkaufsstellen.

Schon gut einen Monat später, am Dienstag, 20. Februar, 19.30 Uhr, stellt Michaela Wiebusch ihr Buch „Das Mosaik meines Lebens“ im Parkcafé vor. Dieses ist aber nicht biografisch, stattdessen geht es um die Protagonistin Lisa – sie steckt fest. Mit ihrem Mann und den Kindern gibt es oft Streit, beruflich kommt sie nicht weiter, sie fühlt sich ausgepowert und unverstanden. Kurzentschlossen nimmt sie eine Auszeit. Als sie auf einem Spaziergang die Reste eines Mosaiks mit zwölf Frauenfiguren entdeckt, kommt sie mit einer alten Bäuerin ins Gespräch. Diese weiht sie in das Geheimnis des Mosaiks ein und was es für Suchende bedeutet. In einer Nacht voller Magie wird Lisa klar, dass sie nur dann zur Heldin ihres Lebens werden kann, wenn sie sich selbst erkennt und ihr Leben aktiv steuert. Je näher sie sich selbst ist, desto besser kann sie sich und auch andere verstehen, wird der Buchinhalt in der Ankündigung beschrieben. Michaela Wiebusch, Jahrgang 1971, ist Schauspielerin, Autorin, psychologische Coachin und Paarberaterin. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin und gab ihr schriftstellerisches Debüt mit „Im Dorf der Schmetterlinge“. Karten gibt es im Vorverkauf für 8 Euro.

Und auch ein wahrer Wiederholungstäter verirrt sich im kommenden Jahr erneut nach Ilmenau: Stefan Schwarz liest am Donnerstag, 7. März, 19.30 Uhr, aus seinem neusten Werk „Ist der immer so? Geschichten aus dem dritten Frühling“ vor, das erst Ende Januar 2024 erscheint. Die Kinder sind aus dem Haus und Stefan Schwarz muss endlich kein Vorbild mehr sein! Hurra, das Elterntheater hat geschlossen! Er kann wieder in Unterhosen durch die Wohnung spazieren, seiner Frau mit einer zerplatzten Brötchentüte ein wichtiges Telefonat vermasseln, mit der zur Pflege überlassenen Katze hinterm Kachelofen sauber machen, im örtlichen Buchhandel nach Kackbüchern zur Windelentwöhnung suchen, sich an seine Vergangenheit als Heulbaby und Heulsuse erinnern, ganz ohne Symptome vor seinem Hausarzt rumsitzen, und überhaupt und überall seinen Senf dazugeben. Stefan Schwarz im leeren Nest. Nicht völlig korrekter Humor für alle Menschen zwischen Akne und Arthrose, heißt es in der Ankündigung. Stefan Schwarz, Jahrgang 1965, ist Journalist und Autor. Er lebt in Leipzig. Karten gibt es im Vorverkauf für 15 Euro.

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