Demo in Sonneberg Weniger marschieren mit

Auf knappe Tausend lautet die Teilnehmerzahl zur vergangenen Montagsdemo in Sonneberg.

 
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Nach wie vor auf hohem Teilnehmerniveau im Vergleich mit anderen Städten in der Region fand am 14. November wieder eine sogenannte Montagsdemo in Sonneberg statt. Doch ist seit Wiederaufleben der wöchentlichen Zusammenkünfte am 19. September ein Abbruch zu verzeichnen. War mit rund 2400 Marschierern am Einheits-Feiertag der bisher größte Zuspruch zu verzeichnen, so zählte die Polizei aktuell 960 Männer und Frauen, die auf dem Bahnhofsplatz ihrem Ärger über die Politik der Bundesregierung vorm Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Ausdruck gaben. Wie gewohnt, hatten Vertreter des Vereins „Sonneberg zeigt Gesicht“ Demo durch die Bahnhofsstraße und Kundgebung auf dem Rathausplatz angemeldet.

In Neuhaus am Rennweg fehlen den Behörden hingegen weiterhin solche Ansprechpartner. Ebenfalls wie in den Wochen zuvor startete von der Holzkirche aus dieses Mal ein Tross von 40 Teilnehmern zum Protestzug. Wie üblich wurde der Postkreisel dabei nicht ausgelassen. Begleitet wurde die nicht angemeldete Versammlung von der Polizei. Besondere Vorkommnisse wurden am Montag weder aus der Rennsteig- noch aus der Spielzeugstadt bekannt. Es blieb friedlich.

In Sonneberg behauptete Redner Ingo Schreurs, die Protestierer würden „medial niedergekämpft und in die ultrarechte Ecke gestellt“. Mit der Nazi-Keule würden all diejenigen traktiert, die sich um Frieden sorgen und um ihren Wohlstand bangen. Er versuchte dies am Volksverhetzungsparagrafen zu belegen. Das autoritäre Deutsche Kaiserreich kam noch mit 33 Wörtern aus, derweil brauche die Bundesrepublik Deutschland heute 700 Wörter, um die Menschen zu ängstigen „und in Schach zu halten“, so Schreurs.

Antje Duckwitz von „Bürger für Thüringen“ warb in in ihrem Redebeitrag, die gesetzliche Schulpflicht aufzuweichen. Eltern und Schüler, die mit Masken- und Testpflicht und einer „Diskriminierung Ungeimpfter“ hadern, sollen demnach Nein sagen dürfen zum Besuch einer staatlichen Schule. Der Applaus blieb überschaubar. Fleischer Philipp Heß stellte hernach dem Publikum das „Entlastungspaket“ seines Betriebs „für Handwerker, Arbeiter und Rentner“ vor: Zwei Flaschen Bier plus Wiener und Kartoffelsalat zum Vorzugspreis. Den Ausklang der Versammlung bestritt Falko Graf, derweil Anna Bernardy abschließend aufforderte, den Druck auf die Politik hochzuhalten, auch durchs wichtige Signal einer wieder hohen Beteiligung an Demo und Kundgebung.

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