Betreutes Wohnen Frohe Sänger – verzückte Senioren

Von Annett Recknagel
Lange genug hatten die Senioren auf Chormusik warten müssen, um so glücklicher waren sie, dass das jetzt wieder möglich ist. Foto: Annett Recknagel

Endlich singen die Chöre wieder – die Herren aus Kleinschmalkalden und Struth-Helmershof waren bei den Senioren in Struth-Helmershof zu Gast.

 
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Struth-Helmershof - Es dauerte keine fünf Minuten und der Funke sprang über. Kein Wunder – bei dem Programm, das die singenden Herren aus Struth-Helmershof und Kleinschmalkalden mitgebracht hatten. „Das Haus am Rennsteig“ mit Tagespflege und betreutem Wohnen in Struth-Helmershof war ihr Ziel.

Und wie man Senioren, die so lange auf Chormusik verzichten mussten, unterhält, das wissen die Sänger um Dirigent Volkmar Krannich ganz genau. „Hoch auf dem gelben Wagen“, sangen die Damen und Herren im Publikum aus vollen Kehlen mit. Außerdem erklangen bekannte Volks- und Heimatlieder. Bei „Wenn alle Brünnlein fließen“ konnte gleich noch einmal mitgesungen werden. Der „Bajazzo“ bekam viel Applaus. Und weil Sänger immer großen Durst haben, wurde ein „Bier“-Lied angestimmt. „Das singen die Sänger am liebsten“, verkündete Volkmar Krannich und es wurde herzlich gelacht. Das „Zauberwort Auf Wiedersehen“ und das „Rennsteiglied“ beendete die halbe Stunde Gesang.

Die Senioren waren glücklich und dankbar für die gelungene Abwechslung. „Wir mussten ja eine ganze Weile warten und zu Hause bleiben“, erinnerte sich Rosemarie Rühling aus Seligenthal an die Wochen des Lockdowns. „Es war ein sehr schöner Nachmittag“, meinte sie weiter. Sie selbst sei Lehrerin gewesen und habe jede Unterrichtsstunde damals mit einem Volkslied begonnen.

Die singenden Herren der Männerchöre aus Kleinschmalkalden und Struth-Helmershof nahmen den Dank gern entgegen und ließen sich nach dem Auftritt Bratwürste und Bier schmecken.

„Seit sechs Wochen proben wir wieder“, war vom Dirigenten zu erfahren. Natürlich sei der Lockdown für den Chor sehr schwierig gewesen. Nach Struth-Helmershof habe man aus Platzgründen und natürlich wegen Corona nicht alle Herren mitnehmen können. Bei der Stange geblieben aber seien glücklicherweise alle.

Der Auftritt in Struth-Helmershof war der erste öffentliche nach der Pandemie. Kürzlich brachte man dem Kleinschmalkalder Sänger Andreas Trautvetter zu dessen runden Geburtstag ein Ständchen und auch zu einer Trauerfeier habe man singen dürfen. Natürlich sei man sehr froh, dass die chorlose Zeit vorüber ist. Gemeinsam mit den Bergfreunden singt der Chor aus Kleinschmalkalden und Struth-Helmershof Ende September in Benshausen. Auch ein Geburtstagsständchen für Natalie Asimov, die neben Volkmar Krannich als Chorleiterin tätig ist, sei geplant.

„Die Beteiligung in den Chorproben könnte derzeit nicht besser sein“, meinte Krannich und fügte hinzu: „Die Leute freuen sich über den Gesang und wir uns mit ihnen.“ Weil der Probenraum in Kleinschmalkalden zu klein ist, proben die Herren derzeit entweder im Saal des Gasthauses Simon in Seligenthal oder in Struth-Helmershof im Hotel „Thüringer Hof“. Wie es für den Chor sängerisch im letzten Drittel des Jahres weitergeht, bleibt abzuwarten

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