Berufsschulnetz Ilm-Kreis Bühl: Standorte der Berufsschulen erhalten und ausbauen

Berit Richter
Das Staatliche Berufsschulzentrum soll nicht nur erhalten sondern ausgebaut werden. Foto: Andreas Heckel

CDU-Landtagsabgeordneter Andreas Bühl schließt sich den Forderungen nach Erhalt und Ausbau des Berufsschulangebotes im Ilm-Kreis an.

 
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Ilmenau - „Die Berufsschulstandorte im Ilm-Kreis sollen in ihrer Form und mit dem Angebot erhalten sowie sogar noch ergänzt werden“, fordert der hiesige Landtagsabgeordnete Andreas Bühl (CDU) und reagiert damit auf die Stellungnahme des Ilm-Kreises, wie sie kürzlich im Kreistag verabschiedet wurde ( Freies Wort vom 22. Februar). Bühl selbst wandte sich nun mit einem entsprechenden Schreiben an Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke).

Durch die Lehrerstellen-Besetzung an den Berufsschulstandorten in Ilmenau und Arnstadt gäbe es keinen Grund, das Angebot an Ausbildungen zu kürzen, so wie vom Bildungsministerium vorgeschlagen, schreibt Andreas Bühl. Die Argumente von Helmut Holter, man könne im Ilm-Kreis aufgrund des Alters der Lehrer und der Stellenbesetzung nicht das ganze Angebot aufrechterhalten, seien nicht zutreffend.

„Ganz im Gegenteil. Die Berufsschulen müssen sich in Zeiten von Transformation in der Automobilwirtschaft fortentwickeln, beispielsweise durch die Aufnahme eines Ausbildungsgangs des System- und Hochvolttechnikers am Standort Arnstadt. Die Automobilbranche ist durch die Umstellung auf den E-Antrieb im Wandel, dies bringt Möglichkeiten für weitere neue Ausbildungsgänge mit sich. Nur wenn Ausbildungsplätze und die Berufsschule in wohnortnaher Umgebung bestehe, werden diese von Schülern angenommen. Weite Fahrstrecken bieten keinen Anreiz, eine solche Ausbildung zu beginnen.“, sagt der Ilmenauer Landtagsabgeordnete.

Kurze Wege

Die Nähe zum Heimat- und Betriebsort sei ausschlaggebend in der Entscheidung für einen Ausbildungsplatz. Die neuen Ausbildungsgänge harmonierten zudem gut mit den Forschungsgegenständen der Technischen Universität Ilmenau. Auch die die Entwicklung des Industriegebietes Erfurter Kreuz zeige eindeutig den Bedarf dieser Ausbildungsgänge, da sich dort ein Batteriehersteller niederlasse. „Eine Schwerpunkte-Schule zu benennen, heißt nicht, den Standort in die kreisfreien Städte von Thüringen zu legen und bei uns abzuziehen. Nur so können den Schülern kurze Wege zur Schule und zum Ausbildungsbetrieb ermöglicht werden“, schreibt Bühl. „Zusätzlich können Schulen für die entsprechenden Schwerpunkte materiell aufgerüstet werden, um eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Das sollte das Motto der Landesregierung sein“, fordert er.

Dabei habe der Landtag schon mit dem Bereitstellen von zusätzlichen fünf Millionen Euro zur digitalen Vernetzung von Berufsschulen geholfen. Dies müsse die Landesregierung nun umsetzen und den Kreisen zur Verfügung stellen.

Das Land hatte für die Ausbildungsrichtungen Kaufleute für Büromanagement, Produktionstechnologe und Elektroniker für Geräte und Systeme am Standort Ilmenau des Staatlichen Berufsschulzentrums sowie für Graveure/Metallbildnern am Standort Arnstadt eine Schließung ins Gespräch gebracht. Neu hinzukommen sollen in Arnstadt Kraftfahrzeugmechatroniker mit Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik sowie der Bereich Hauswirtschaft.

Der Kreis hat in seiner Schulnetzplanung die vier in Frage gestellten Fachrichtungen ebenso weiter vorgesehen wie die zwei neuen aufgenommen. Bis Ende Juli muss er nun Stellungnahmen zu seinem Entwurf einholen. Die Botschaft war dabei klar: Der Ilm-Kreis steht hinter seinem Berufschulzentrum mit seinen zwei Standorten. br

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