Mehr als ein Jahrzehnt lang lenkte Bernhard Vogel als Ministerpräsident die Geschicke des Freistaats Thüringen kurz nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung. Dabei wurde der gebürtige Göttinger bis zur friedlichen Revolution 1989/90 im Westen politisch sozialisiert – wo er, in Rheinland-Pfalz, bereits viele Jahre erst als Kultusminister, dann als Regierungschef amtierte. Vogels aktive Karriere war lang und intensiv: er war Bundestagsabgeordneter, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Vizepräsident der Europäischen Demokratischen Union. In seiner Partei, der CDU, und besonders der Thüringer Union, gilt Vogel heute nach wie vor als wichtige Stimme. Er hat während seines Wirkens in Thüringen unter anderem dafür gesorgt, dass die neue ICE-Schnellstrecke von Berlin nach München durch die Landeshauptstadt Erfurt verläuft und Weimar Kulturhauptstadt wird. Für die Südthüringer Zeitung schreib er später, ab 2005, mehrere Jahre die Kolumne „Aus der Vogelperspektive“. Heute wohnt Vogel in der Domstadt Speyer, verfolgt das Weltgeschehen nach wie vor intensiv und hat zwei große Wünsche für die Zukunft.