650 Polizisten sollen am Sonntag im Einsatz sein. Am Samstag beim kleineren Skater-Marathon werden es 500 Polizisten sein. Die meisten kümmern sich um Straßensperrungen und die Verkehrslenkung, ein Hubschrauber wird in der Luft sein. Verstärkt wurden zuletzt aber auch Zivilpolizisten eingesetzt, um Blockaden aufzulösen. Dazu kommen zahlreiche Ordner der Veranstalter. Bekannte Orte wie die Umgebung des Brandenburger Tores und des Großen Sterns, der Potsdamer Platz und der Ku’damm dürften besonders im Auge behalten werden.
Polizei bereitet sich vor
Um schneller gegen Störer und Blockierer einschreiten zu können, erließ die Polizei bereits vor zwei Wochen ein Verbot nicht angemeldeter Demonstrationen der Letzten Generation im Gebiet des Marathons. Dieses Verbot wurde in Form einer sogenannten Allgemeinverfügung am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht und gilt von Samstagvormittag bis Sonntag um Mitternacht.
Verboten sind laut der elfseitigen Anordnung Demonstrationen und die Teilnahme an ihnen im Zusammenhang mit Klimaprotesten und Blockaden auf den entsprechenden Straßen und auch Autobahnen in dem Gebiet. 2000 Euro Bußgeld wird angedroht.
Dieses Verbot der Demonstrationen sei zwar ein starker Eingriff in das Grundrecht der Demonstrationsfreiheit, erleichtere das Eingreifen aber sehr, so die Polizei. Normalerweise müssen Polizisten bei Demonstrationen, auch wenn sie unangemeldete Blockaden sind, erst mit dem Veranstalter sprechen, dann die Teilnehmer mehrfach zum Verlassen der Straße auffordern und weitere Maßnahmen ankündigen. Ist so eine Demonstration, wie jetzt während des Marathons, aber schon grundsätzlich verboten, kann die Polizei sofort eingreifen und Blockierer entfernen.
Zuletzt mehrere Blockaden
Eine Psychologin, die über ähnliche Organisationen forscht und sich bei der Letzten Generation einschleuste, sagte in einem Interview der „Berliner Morgenpost“ am Freitag: „Im Kern geht es der Letzten Generation um Störung und Aufmerksamkeit. Sie sitzen mit kühlem Kopf zusammen und fragen sich: Was bringt uns die meiste Aufmerksamkeit?“
Auch am Freitag gab es wieder mehrere Straßenblockaden durch die Gruppe. Vier Blockaden habe man durch schnelles Eingreifen verhindert, teilte die Polizei mit. Videos im Internet zeigten, wie ein Radfahrer Blockierer wegschleudert und wie Autofahrer stehende Demonstranten nach und nach mit ihrem Auto wegschieben, um sich einen Weg zu bahnen. Inzwischen gibt es allein in Berlin 2500 Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wegen Nötigung und Widerstands. 140 Urteile des Amtsgerichts liegen vor, 74 Urteile sind rechtskräftig.