Ruhestand mit 63? Für Falko Herting hätte sein Berufsleben gern noch zehn Jahre länger dauern dürfen. „Das war meine Berufung“, sagt der Gastronom wehmütig. Der Abschied für ihn und seine Frau vom Lava Java zum 1. Mai geschah eher unfreiwillig. Ihre Gesundheit macht nicht mehr mit. Das Schicksal hat es mit den beiden in den letzten Jahren nicht gut gemeint. Erst die Pandemie, die sie wirtschaftlich an die Grenzen brachte und Falko Herting zu seiner verzweifelten Strick-um-den-Hals-Aktion vor der Gaststätte veranlasste, die ihm nicht nur Freunde brachte. Als sich endlich wieder alles ein bisschen normalisierte, kamen neue Krisen. Und dann passierte Falko Herting Ende 2022 auch noch ein schwerer Sturz. Ausgerechnet ihm, dem Ausdauersportler. Noch schläfrig wurde ihm nachts ein falscher Schritt an der Treppe zum Verhängnis – er fiel die Stufen hinab und schlug auf dem Steinfußboden auf. Und plötzlich war nichts mehr wie zuvor. Die Folgen einer Hirnprellung beeinträchtigen ihn seither massiv. „Nach einer halben Stunde ist das Hirn erschöpft und weil von dort der Körper gesteuert wird, setzen dann Automatismen aus. Dann bewegt sich plötzlich ein Bein nicht mehr.“ Ein schwerer Schlag für den Sportler, der nicht mehr trainieren kann. „Ich hab alles probiert, aber ich bin so oft hingefallen ... Ich hab gelernt, damit umzugehen. Aber anstrengende Dinge kann ich einfach nicht mehr tun. Als Gastronom muss man multitaskingfähig sein. Diese Fähigkeit habe ich verloren. Ich war seit 1990 selbstständiger Unternehmer, jetzt fühle ich mich den Aufgaben nicht mehr gewachsen.“