Es ist stockdunkel auf dem Gelände der Agrargenossenschaft in Martinroda. Am Montagmorgen kurz vor 5 Uhr scheint dort noch alles zu schlafen. Selbst die rund 500 Milchkühe, die auf dem Hof zu Hause sind, geben keinen Ton von sich. Doch die Mitarbeiter sind putzmunter, schließlich sind sie die Arbeit am frühen Morgen gewohnt. „Wir haben es etwas eilig, denn 6 Uhr wollen wir in Arnstadt sein“, erklärt Enrico Grotzke, der gerade ein großes Plakat über den Garagenvorplatz schleppt. Ein mächtiger Traktor rollt heran, seine manngroßen Räder hinterlassen tiefe Spuren im gefrorenen Boden. Im grellen Scheinwerferlicht lässt sich erkennen, was in großen Druckbuchstaben auf dem Plakat geschrieben steht: „Wenn Felder veröden, verhungert die Zukunft.“ Kleiner darunter: „Protest für eine nachhaltige Zukunft in der Landwirtschaft!“