Das Landschaftsbild entlang der Straße zwischen Herpf und Bettenhausen wird nach den massiven Baumfällarbeiten ein anderes sein. Seit Donnerstag finden in der Gemarkung Herpf diese Arbeiten statt. Deswegen muss die Verbindungsstraße zwischen den beiden Rhöngemeinden voraussichtlich bis 21. Dezember wochentags zwischen 8 und 16 Uhr für den Verkehr voll gesperrt werden. Etwa 400 Laub- und Nadelbäume wie Buchen, Linden, Eichen, Lärchen, Fichten und Kiefern sollen zum Schutz der Verkehrsteilnehmer gefällt werden. Auftraggeber ist die zuständige Waldgenossenschaft Faschau. Ihr gehören Privatwaldbesitzer der Gemeinde Herpf an, deren Flächen durch die Waldgenossenschaft gemeinsam verwaltet und bewirtschaftet werden. Vorsitzender Marcel Geheeb war am Donnerstag zu Beginn der Arbeiten vor Ort. Er schätzt sich glücklich, dass er den erfahrenen Forstbetrieb Freißlich aus Meiningen-Helba für die Baumfällarbeiten gewinnen konnte. „Es ist schwierig eine zuverlässige Firma zu finden, die das personell und maschinell leisten kann“, berichtet der Herpfer Waldgenossenschaftsvorsitzende. Der Forstbetrieb ist mit drei Mitarbeitern vor Ort. Sie werden den Holzeinschlag teilweise mit der Motorsäge, aber auch mit schwerem Gerät vornehmen. „Die Baumentnahmen erfolgen auf zwei unterschiedlichen Flächen“, erklärt Marcel Geheeb. Von Herpf kommend Richtung Bettenhausen werden auf der rechten Seite etwa 200 Meter die Bäume weichen müssen. Das zweite Teilstück befindet sich links der Straße und umfasst schätzungsweise 150 bis 200 Meter. Darunter befinden sich auch Buchen mit einem stattlichen Alter von etwa 120 Jahren. „Durchschnittlich sind die Bäume, die gefällt werden müssen, 90 bis 95 Jahre alt“, weiß Roland Burckhardt, Mitarbeiter und Experte vom zuständigen Forstamt Kaltennordheim, und merkt an, dass die Fällarbeiten dringend erforderlich sind. Denn die Bäume sind krank. „In den vergangenen Dürrejahren waren sie extremer Trockenheit ausgesetzt, wurden dadurch geschwächt und für Schädlinge anfälliger“, erklärt der Forstexperte vor Ort an einer 35 Meter hohen Rotbuche, die von der Weißfäule, einem extremen Pilz, befallen ist. Mehrere Astlöcher des stattlichen Baumes, der schon eine Schieflage in Richtung Straße eingenommen hat, sind ausgehöhlt, sodass eine Hand darin verschwinden kann. Die poröse Rinde, die sich teilweise vom Stamm ablöst, ist ein weiteres Indiz des Krankheitsbildes. „Wasser und Insekten können mühelos in den Baum eindringen und ihn zerstören. Dann gibt es kein Halten mehr“, so Roland Burckhardt.