Der Herbst hat längst das Ruder übernommen. Wie es im Oktober witterungsmäßig weitergeht, dazu können vielleicht die jahrhundertealten Wetterweisheiten und Bauernregeln gewissen Aufschluss geben. Seinen Namen bekam der Oktober von den alten Römern, war er doch im altrömischen Kalender der achte (lateinisch „octo“) Jahresmonat. Mit der Julianischen Kalenderreform im Jahr 46 unserer Zeitrechnung ist er an die zehnte Stelle der Jahresmonate verschoben worden. Die Altvorderen nannten ihn „Gilbhard“ oder „Gilbhart“. In der althochdeutschen Sprache bedeutete „gilb“ gelb, als „hart“ oder „haardt“ be-zeichnete man dereinst den Wald und daher hieß es nicht von ungefähr im Volksmund in Anspielung auf die herbstliche Laubverfärbung: „Gilbhart, der fröhliche Wandersmann, pinselt Wald, Weide und Hecke an.“ Jedoch malt der Oktober durch die Laubfärbung nicht nur bunte Bilder in die Landschaft. Er kann es auch kunterbunt treiben mit Sturm und Regen, die Blätter von den Bäumen und Sträuchern fegen, sogar schon einmal die ersten Schneeflocken tanzen lassen. „Weinmonat“ war im Mittelalter eine gängige Oktoberbezeichnung, findet doch in diesen Wochen der Hauptteil der Weinlese statt. Auch „Dachsmond“ war, Bezug nehmend auf die Jagd auf Dachse, die von den Jägern seit alters her vor allem in dieser Zeit vorgenommen wurde, ein alter Oktobername. Und in den Ländern, in denen im Oktober die Uhr von Sommerzeit auf Normalzeit umgestellt wird, ist er der längste Monat.