Vertreter der Vereinten Nationen, der Nato und der EU verurteilten den Anschlag. Der Angriff sei eine „verwerflicher Akt der Feigheit“, teilte die US-Botschaft über Twitter mit. Auch Bundesaußenminister Heiko Maas verurteilte den Terroranschlag und sagte der irakischen Führung die Unterstützung Deutschlands zu. Iraks Präsident Barham Salih erklärte, der Angriff richte sich gegen die „großen nationalen Verdienste“.
Der Zeitpunkt des Doppelanschlags könnte in direktem Zusammenhang mit der Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten Joe Biden am Mittwoch stehen. Unter seinem Vorgänger Donald Trump hatten die USA die Zahl ihrer Truppen in dem Krisenland verringert. Das Pentagon teilte in der vergangenen Woche mit, die Reduzierung auf 2500 Soldaten sei vollzogen. Die Iraker sollen in diesem Jahr zudem vorzeitig ein neues Parlament wählen. Die Regierung hatte die zunächst für Juni geplante Abstimmung in dieser Woche auf den 10. Oktober verlegt.
Die politische Lage im Land ist generell instabil. Zudem leidet der von Öleinnahmen abhängige Irak wegen der niedrigen Ölpreise unter einer schweren Wirtschaftskrise. Er gehört zudem zu den Ländern der Region, die von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen sind.