Frauensee - Im Frühjahr, so gegen Ende März, gibt es in dem Dorf in der Krayenbergregion stets ein Schauspiel, das man nicht aller Tage sieht: Ein Segelschiff wird vorsichtig aus seinem überdachten Winterquartier am Schafberg herausbugsiert, mit seinem fahrbaren Untersatz ans Auto gehängt und zum Edersee gezogen. Dort wird es zu Wasser gelassen und ist dann bis zum Herbst das schönste Hobby des Mannes, den man meist mit seiner dunkelblauen Schmidt-Mütze auf dem Kopf im Dorf trifft. Im Herbst ist das ganze Procedere umgekehrt zu erleben: Dann kehrt GÖ-A515 wieder zurück, und wer Glück hat, hat den seltenen Anblick von Schiffskörper und Kirchenschiff zugleich - denn die Behausung des Seglers liegt in Sichtweite der Frauenseer Marienkirche.