Geisa/Erfurt - Eine kleine blaue Perle mit einem Anker steht am Anfang der Geschichte. Es folgen Perlen mit Buchstaben, aus denen der Name eines Kindes zusammengefügt wird. Dann gibt es noch bunte Perlen in Form einer Kappe oder eines Kaspers, es gibt einfarbige, geringelte, runde, längliche und es gibt eine Perle mit einer bunten Blume.

Jede dieser Perlen, aufgefädelt auf einer Schnur, erzählt ein Stück Leben. Sie erzählen vom Leben auf der Station 33 im Helios-Klinikum Erfurt, einer Station, auf der leukämie- und tumorerkrankte Kinder und Jugendliche behandelt werden. Die Perlen berichten von Blutentnahme, Haarausfall, Chemotherapie, Lumbalpunktionen oder Operationen, von besonders guten oder besonders schrecklichen Tagen. Sie nennen sich Mutperlen, weil der kleine Patient sich einmal mehr seiner Krankheit entgegenstellt, ihr einmal mehr ein Stück Leben abgewinnt. Das Ziel ist die Perle mit der Blume. Sie wird am Entlassungstag aufgefädelt und bildet das Ende der Geschichte. Manche Perlenkette reicht mehrfach durch einen Raum. Jede ist einzigartig. Manche Perlenkette wird niemals am Ende eine Blume haben, weil sich nicht jedes Schicksal zum Positiven wendet. Und für manchen wird eine neue Perlenkette beginnen, wenn die Krankheit zurückkommt. Hinter diesen Krankengeschichten stecken Namen wie Paul und Coleen, Claudia und Lennart.