Für den Tauchgang wurde das Belebungsbecken außer Betrieb genommen, während die Abwasserreinigung im zweiten Belebungsbecken weiterlief. Der speziell ausgebildete Industrietaucher hatte einen gummierten Tauchanzug an, zurrte einen Bleigürtel fest, um den Auftrieb des Schutzanzuges auszugleichen, trug Schutzhandschuhe und einen Helm. Am Helm war ein Schlauch für die Zufuhr von Frischluft befestigt, der zugleich als Sicherungsleine diente. Eine Sauerstoffflasche auf dem Rücken diente der Notversorgung. Eine optisch eher außergewöhnliche Arbeitsbekleidung - genauso außergewöhnlich wie der Beruf, den der Industrietaucher ausübt. Mit gut 70 Kilo Gewicht zusätzlich stieg er ins Becken, über Sprechfunk wurde permanent Kontakt mit dem Kollegen gehalten, der ihn vom Beckenrand aus sicherte. In fast sechs Metern Tiefe arbeitete der Berufstaucher in völliger Finsternis. Zuvor wurden Fotos und Bauzeichnungen des Beckens studiert, denn in der Dunkelheit muss er sich auf seinen Tastsinn verlassen.