Frauensee - Das neue Löschfahrzeug TLF 3000 der Tiefenorter Feuerwehr mit seinem kräftigen Wasserstrahl hatte am Samstag noch dafür gesorgt, dass der Schlossplatz nass wurde - am Sonntag erledigte dies Petrus höchstselbst. Doch dem Seefest tat das keinen Abbruch, schließlich hat es traditionell mit Wasser zu tun. Zwei Tage lang hatte der Feuerwehrverein Frauensee die Gäste auf den Platz zwischen Feuerwehrhaus und Alter Schule eingeladen, wo das Seefest seit etlichen Jahren stattfindet. Der Samstag begann damit, dass die benachbarte Tiefenorter Wehr ihr Schmuckstück vorstellte: Wehrführer Heiko Marquardt erläuterte den Besuchern das auf dem Schlossplatz aufgefahrene, 238 000 Euro teure Löschfahrzeug, das bei den Tiefenortern seit vergangenem Dezember im Dienst ist. Interessiert bestaunten Alt und Jung zum Beispiel das Rettungsbrett, welches bei Autounfällen mit verletzten Personen zum Einsatz kommt. Auch Atemschutzmasken, eine Motorsäge mit zugehöriger Schutzkleidung, andere Werkzeuge, Handfunkgeräte, Schläuche und sogar eine Wasch-Station enthält das Fahrzeug. Besonderes Staunen rief die enorme Pumpenleistung hervor: 2000 Liter pro Minute können gefördert werden, mit 12 Bar werden sie wieder ausgespuckt, bis zu 60 Meter weit. Dies stellten die Feuerwehren Tiefenort und Unterrohn eindrucksvoll unter Beweis, indem zuerst der Wasser-Tank des Fahrzeuges geleert wurde. Aus dem unterhalb des Schlossplatzes liegenden Frauensee wurde dann wieder Wasser in den 3000 Liter fassenden Tank gepumpt und schoss mit einer riesigen Fontäne über das Fahrzeug bis ins Gelände. Zum Abschluss demonstrierten die Floriansjünger zur Freude des Publikums, wie man einen Wehrführer, den Frauenseer Ortsbrandmeister Jörg Specht, auf das Rettungsbrett schnallt und mit Hilfe mehrerer Kameraden davonträgt. Wie eine Mumie wurde dieser danach ans Fahrzeug gestellt und man flößte ihm Cola ein, was er allerdings mit Prusten quittierte.