Kaum ist eine große Herausforderung gemeistert, steht die nächste an. Am Wochenende feierte man unter großer Anteilnahme der Bürger die Wiedereröffnung des sanierten, umgebauten und teilweise neu aufgebauten Gradierwerkensembles (wir berichteten). Mehr als sieben Jahre Planung und Ausführung sowie auch einige kritischen Momenten stecken dahinter. Jetzt geht es weiter mit den Planungen für die 23 Jahre alte Solewelt. Die ausfallgefährdete Badtechnik und vor allem die enormen Betriebskosten bereiten große Sorgen. Die gestiegenen Strom- und Gaspreise machen einen wirtschaftlichen Betrieb der Solewelt unmöglich. Zahlte das Kur- und Touristikunternehmen 2019 rund 67 000 Euro für den Bezug des Stroms, so sind es jetzt etwa 250 000 Euro. Eine solche Preissteigerung von 268 Prozent lässt sich weder durch höhere Eintrittspreise noch durch andere umsatzsteigernde Angebote kompensieren. Das bedeutet: Die Stadt Bad Salzungen als Eigentümerin des Kurunternehmens muss die Mehrausgaben zu der bereits jährlich zu zahlenden Finanzspritze zwischen 300 000 und 600 000 Euro auch noch tragen. Beim Gas sieht es aktuell nicht ganz so schlimm aus: Hier lag man 2019 bei rund 134 000 Euro für den jährlichen Gasverbrauch des hauseigenen Blockheizkraftwerks. In diesem Jahr sind es rund 140 000 Euro. Das wird sich ändern, weil der günstige Alt-Vertrag in diesem Jahr ausläuft. Wohin die Entwicklung gehe, könne man noch nicht abschätzen, sagte Kurchefin Nancy Bojens. „Legt man den aktuellen Gaspreis zugrunde, müssten wir als Stadt einen Zuschuss von 750 000 Euro jährlich zahlen“, erklärte Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) und zeigt damit auf, was der Stadt demnächst wohl blüht. Das sei auf Dauer kaum zu bewältigen.