Vacha - Hätte es die verbrecherische Diktatur der Nationalsozialisten nicht gegeben, wäre Barbara Levi heute möglicherweise eine Bewohnerin der Stadt Vacha. Ist sie aber nicht. Sie wurde vor 58 Jahren in Washington DC geboren - und lebt heute in Seattle. Ihre Familie war 1934 vor den Nazis aus Vacha nach Palästina geflohen und später in die USA übergesiedelt. Sehr bedeutend ist für die US-Bürgerin jüdischen Glaubens deshalb, dass das Schicksal ihres Großvaters Adolf Nußbaum jetzt in einer Ausstellung dargestellt wird - als exemplarisches Beispiel dafür, wie mit in der Gesellschaft beliebten und angesehenen Leuten nach 1933 umgegangen wurde, nur weil sie Juden waren. Die Ausstellung "9. November 1938. 'Reichskristallnacht'? Nacht über Deutschland!" wird zwar erst kommende Woche - zum 75. Jahrestag der Judenpogrome - in Mihla eröffnet - und dann an etwa 20 weiteren Orten, unter anderem in Vacha, zu sehen sein. Barbara Levi wurden aber vorab Einblicke gewährt, was sie emotional sichtlich bewegte.