Region - Mit rund 70 Bildern, bestehend aus Laufgruppen, Festwagen und Kapellen zog sich gestern rund zwei Stunden ein riesiger bunter Zug durch die närrisch geschmückte Karnevalmetropole Geisa. Angeführt wurde der Umzug traditionell von den Blauen Funken, deren Fanfarenklänge nicht zu überhören waren. Vor ihnen, hinter dem Polizeiwagen und dem GHCC-Truck (einem umgebauten Trabi), lief die lärmgewöhnte Geiß, das Wappentier von Geisa und den Blauen Funken. Auf dem Funkenwagen tobte eine wildgewordene Meute von Rock'n'Roll-Ladys. Farbenfrohe Kostüme trug die Laufgruppe "Zweiter Frühling". Die Bermbacher Hutzeln kamen mit Garden und Prinzenpaar. Interessant gestaltet waren die Tütenkasper. Voodoo-Zauberer hatten sich auf den weiten Weg von Afrika nach Geisa gemacht, ebenso die Ägypter mit einem echten Kamel und einer überdimensionalen Pyramide. Die rosaroten Panther mit ihrem Prinzenpaar waren farbenfroh wie die Herzen und Rosen vom Valantinstag. Rhöner Originale wiesen auf die einstigen Zünfte hin. Lautstark und farbenfroh präsentierten sich die Hofnarren mit ihren Teufelsgeigen. Bunte Autoreifen waren auf der Straße unterwegs; die Grimm'schen Märchen wurden lebendig mit Froschkönig, Rotkäppchen und anderen. Beim Karneval in Rio standen Farben und Rhythmus im Mittelpunkt. Die Fahnenschwenker hatten sich Geisas Karnevalfarben verschrieben. Der Rhönpaulus mit seinem Gefolge war ebenso im Umzug wie die Cowboys und Saloondamen aus dem Wilden Westen. Zu Gast waren der Ziegenberger Karnevalverein und die Narren aus dem Tullifeld, die sich mit ihrem Festwagen dem Thema "Schweinegrippe" widmeten. Aus Fladungen (Franken) nahm ein Festwagen mit dem Prinzenpaar teil. Wichtelmänner, Frühlingsblumen aus des Prinzen Garten in der Grünen Au, närrisches Gemüse, Marienkäfer, Zigeuner mit einem Tanzbär, Venezianer mit ihrer Gondel, eine Hexenschar und ein Konditor mit Riesentortenstückchen - sie alle gehörten zur großen Narrenfamilie. Die Erstplatzierten des Kostümballes, die Ghost Busters, waren originalgetreu. Wilhelm Tell landete mit seiner Armbrust auf dem zweiten Platz. Ein Einzelkostüm "20 Jahre Flohmarkt Geisa" regte zum Schmunzeln an. Der Wenigentafter Karnevalverein war mit Prinzenpaar und Kostümgruppen angerückt. Satte Motorradklänge kamen von den Hells Angels. Von Weitem war das leuchtende Gelb der Spongebob-Schwammköpfe auszumachen. Die Waldgeister mit ihren Baumwurzeln und eine Abordnung der Bremer Motzen mit Ägyptern und Wikingern waren ebenso zu sehen wie die leuchtend orangen Taranteln (GHCC-Frauen). Das Silberprinzenpaar war auch im Umzug. Auf dem GHCC-Wagen stand Michael Tanz, Präsident der Thüringer Karnevalvereine, inmitten der Geisaer Narren. Zentnerweise Bonbons und Überraschungen regnete es vom Prinzenwagen, der traditionell von Pferden gezogen wurde. Prinz Heribert und Prinzessin Sophia hatten vollauf zu tun, die Kamellen unter das am Straßenrand stehende Volk zu werden. Nach dem Umzug ging es im Festzelt am Kulturhaus zur Geißbockparty noch mal richtig rund.