Dorndorf - In den 1990er Jahren lösten die Pläne der Ruhrkohle AG (RAG) und der Bundesregierung unter Helmut Kohl zur Schließung der Steinkohle-Zechen im Ruhrpott heftigen Widerstand aus. Vor allem im Saarland schlossen sich Bergleute den Aktionen an; Solidarität übten die Kalikumpel aus den Thüringer Revieren, denn auch sie hatten in Bischofferode ein Fanal gesetzt. Die Stahlwerker an Rhein und Ruhr leisteten politische und materielle Hilfe, Schüler und Studenten schlossen sich an, und die Familien der Bergleute brachten erhebliche Opfer. Einen wesentlichen Anteil an der Organisation erbrachte die auf konspirative Weise erstellte und im Eigenverlag herausgebrachte Bergarbeiterzeitung "Vortrieb". Das Ziel bestand darin, die Einstellung des westdeutschen Steinkohlenbergbaus zu verhindern, denn das hätte nicht nur die 130 000 Arbeitsplätze auf den Zechen vernichtet, sondern insgesamt rund 400 000 Stellen bedroht.
Bad Salzungen Ein großer Arbeitskampf und seine Lehren
Werner Kaiser 05.08.2019 - 17:12 Uhr