Bad Salzungen - Seit drei Wochen arbeitet Mohammed-Othman Shkar an zwei Tagen in der Woche im Bauhof der Stadt Bad Salzungen. Maximal zehn Wochenstunden lässt das Asylbewerberleistungsgesetz zu. Entlohnt wird er - so wie es das genannte Gesetz vorschreibt - mit 80 Cent pro Stunde als Aufwandsentschädigung.

Mohammed-Othman Shkar ist Asylbewerber. Vor rund sechs Monaten flüchtete er mit seinen Eltern und seinen beiden Brüder aus dem Irak - über das Mittelmeer nach Griechenland und weiter nach Deutschland. Nun lebt er mit seiner Familie in Bad Salzungen und wartet auf die Bearbeitung seines Asylantrags.

"Bis das Asylverfahren abgeschlossen ist, darf er eine solche Arbeitsgelegenheit nach den Bestimmungen des Asylbewerberleistungsgesetzes ausüben", erklärte Alexandra Hollenbach. Die Mitarbeiterin des Kulturamtes ist vom Bürgermeister beauftragt, die Integration in Bad Salzungen zu begleiten. "Zuständig für die Asylbewerber ist ja der Landkreis", sagte Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler). Man wolle sich als Stadt aber nicht aus der Verantwortung nehmen "und helfen, wo wir können". Klaus Bohl freut sich, dass die Idee, Asylbewerber im Bauhof zu beschäftigen, endlich umgesetzt werden konnte. "Das war alles leichter gesagt als getan", meinte er zu den bürokratischen Abläufen. Er sieht in dem Bauhofeinsatz eine Chance, sich besser zu integrieren.

Neben dem 20-jährigen Mohammed-Othman Shkar soll im Oktober ein weiterer Flüchtling im Bauhof eingesetzt werden. Dieser besucht derzeit einen Deutschkurs, dessen Zeiten sich mit den Arbeitszeiten des Bauhofes erst in Einklang bringen lassen, wenn der Bauhof auf die Winterarbeitszeit umstellt. Dann starten die 21 Bauhofmitarbeiter erst um 7 Uhr und es bleiben nach dem Deutschkurs noch drei gemeinsame Arbeitsstunden.