Bad Salzungen - Viele Schüler und Lehrer staunten nicht schlecht, als am Mittwoch am Bad Salzunger Gymnasium Reporter der Bild-Zeitung auftauchten und mit Thermometer durch Flure und Klassenräume liefen. Schüler und Eltern hätten sich über eisige Temperaturen in Klassenräumen beschwert. Tatsächlich ergaben die Messungen in den Klassenräumen 20 Grad Celsius und mehr. In den Gängen kletterte das Thermometer auf die vorgeschriebenen 15 Grad Celsius. Von "Bibber-Alarm im Gymnasium" konnte also keine Rede sein.

Eine Schülerin (Name der Redaktion bekannt) schrieb uns dazu gestern mit der Überschrift "Antarktis im Gymnasium" - "Eisige Kälte!", "Kein Wunder, dass wir krank werden!" und "Die Heizung ist schon wieder außer Betrieb!" - Aussagen, die sich im Salzunger Gymnasium zurzeit Tag für Tag häufen. Das von der Schulleitung angestrebte Energiesparprogramm sorgt für heftige Diskussionen. Unbenutzte Räume sollen auf 15°C abgekühlt, auf Licht- und Wasserverbrauch geachtet werden. Klingt simpel, logisch und sinnvoll - ist es auch! Doch alarmierende Anrufe von Eltern und einigen Schülern an die Bildzeitung und das Radio "Antenne Thüringen" genügen, um eine Schule in Aufruhr zu versetzen. Beim Temperaturmessen im Beisein des Bild-Fotografen hält sich die Wahrheit nicht mehr länger zurück und die Lüge wird aufgedeckt. In jedem Raum, in dem unterrichtet wird, ist eine Temperatur von angemessenen 20°C nachgewiesen, viele sind sogar noch wärmer. Bei Nachfrage der Schulleitung bestätigen die Schüler, nicht zu frieren und das Energiesparprogramm der Schule zu unterstützen. Ihr Fazit: "Bevor man solche Lawinen lostritt, sollte man nachdenken."