Merkers - Um die biblischen Wurzeln und die darauf aufbauenden Rituale der katholischen Kirche geht es den Heimatforschern weniger. Da es in Merkers bis zum frühen 20. Jahrhundert keine Kirche gab, hatten religiös begründete Zeremonien, zumal seit der Reformation, kein logistisches Zentrum. Aber deswegen fehlen spirituelle Bezüge nicht völlig. Ende September wird schließlich der mit dem Lob Gottes verbundene Erntedank ebenfalls begangen, und im Zyklus von Saat, Reife und Ernte ist Lichtmess im Grunde sein Pendant: Wenn die Tage augenscheinlich länger werden, ist der Neubeginn wieder in Sicht. Im Kirchenjahr wurde dafür der 2. Februar definiert und mit allerlei frommen Begründungen umgeben, von der "Reinigung Mariä" 40 Tage nach der Geburt Christi ist die Rede, von der "Darstellung des Herrn". Das wurde über die Jahrhunderte immer säkularer; eine Art Lichterprozession sieht man heute in Merkers höchstens zum Martins- und zum Florianstag. Deren Daten berufen sich zwar auf Heilige, aber Fröhlichkeit ist deutlich stärker vertreten als Frömmigkeit.