Sein guter Ruf eilt ihm voraus. Für viele ehemalige Kollegen, Schüler und Orchestermitglieder ist er der „Siggi“ und überaus beliebt. Seiner Herzlichkeit wird nachgesagt, ansteckender zu sein als jede Epidemie. Noch bevor Siegfried Umbreit die Haustüre in der Meininger Reinwaldstraße öffnet, ist sein sympathisches Lachen zu hören. Mit Ehefrau Dora muss er sich wohl gerade noch ausgetauscht haben, bevor die erwartete Besucherin fröhlich eingelassen wird. Später, nach dem heiteren Gespräch mit den beiden, gemütlich um den Wohnzimmertisch herum und nach vielen gemeinsamen Späßen, hat der vor wenigen Tagen mit der Thüringer Kulturnadel Ausgezeichnete verraten, was er der Frau, mit der er in zwei Jahren die Eiserne Hochzeit feiern will, und die er liebevoll „Doris“ nennt, soeben versprochen haben muss. „Denk dran, lass heute mal das Radio nicht so laut“, hatte seine Doris dem Musikliebhaber ausnahmsweise mal geraten.