Hoher Auszeichnung Preis für Berthold Dücker

Ernst-Josef Strätling, Berthold Dücker und Manuela Henkel (von links). Foto: Stadt Geisa

Die Stadt Geisa verlieh am Dienstag zum ersten Mal den Athanasius-Kircher-Preis für besonderes soziales und gesellschaftliches Engagement, gestiftet von Ernst-Josef Strätling und seiner Firma Hofmann und Sommer. Der erste Preisträger ist Berthold Dücker, Gründungsinitiator der Gedenkstätte Point Alpha und früherer Chefredakteur der Südthüringer Zeitung.

 
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Der Universalgelehrte und Wissenschaftler Athanasius Kircher wurde vor 420 Jahren in Geisa geboren, und aus diesem Anlass wurde der Preis im Rahmen der Kick-off-Veranstaltung des Forschungsinstituts Point Alpha im Geisaer Kulturhaus verliehen. „Er würde am heutigen Tag stolz nach Geisa blicken, und ich bin mir sicher, gerade der interdisziplinäre Ansatz unseres Forschungsinstituts würde ihm sehr gefallen. Vielleicht würde er sogar sagen: Hey, cool“, sagte Bürgermeisterin Manuela Henkel (CDU) über Kircher. Ernst-Josef Strätling, Stifter des mit 1000 Euro dotierten Preises, wurde 1940 in Geisa geboren. Nach einer Lehre zum Maler und Anstreicher in der Ulsterstadt absolvierte er eine Ausbildung zum Chemiefacharbeiter, studierte und promovierte in Berlin und Dresden im Fachbereich Chemie. Strätling war Produktionsdirektor und Bereichsleiter und ist seit 1993 Geschäftsführer des Pharmaunternehmens Hofmann & Sommer im thüringischen Königsee. Der Preis ist eine Skulptur, die Athanasius Kircher zeigt, geschaffen von der Künstlerin Karolin Borchert aus der Schnitzschule Empfertshausen.

Berthold Dücker habe sich in vielfältiger Weise, nicht nur mit großem ehrenamtlichen Engagement, für die Belange der Stadt Geisa eingesetzt. „Sein Wirken ist auch eng verbunden mit den Themen des Forschungsinstituts: Er hat sich für Demokratie und Freiheit eingesetzt, er hat sich stark gemacht, dass die Zeit des Kalten Krieges nicht in Vergessenheit geriet und er hat persönlich Grenzen überwunden“, sagte Manuela Henkel.

Als er im Frühjahr 1995 von den Plänen der hessischen Landesregierung erfuhr, den ehemaligen US-Stützpunkt Point Alpha abzureißen und das Gelände zu renaturieren, habe Dücker einen öffentlichen Protest mobilisiert und erreicht, dass der gesamte Komplex unter Denkmalschutz gestellt wurde. „Damit warst Du genauso wie Athanasius Kircher Deiner Zeit voraus und hast Neuland betreten. Als Vorsitzender des Vereins Grenzmuseum Rhön Point Alpha hast Du mit dem Aufbau der heutigen Gedenkstätte begonnen und Du warst maßgeblich an der Gründung des Kuratoriums Deutsche Einheit, der Point Alpha Stiftung und des Fördervereins Point Alpha beteiligt“, würdigte die Bürgermeisterin. Letztlich sei Berthold Dücker auch Ideengeber für die Gründung des Forschungsinstituts. „Demokratie und Freiheit sind nicht selbstverständlich. Es bedarf immer wieder Menschen wie Berthold Dücker, die dafür brennen, die dafür kämpfen und sich einsetzen“, sagte Manuela Henkel. Der Geehrte war überrascht und glücklich. „Gott sei Dank habe ich mir noch einen Schlips umgebunden“, meinte er. Dieser Tag zähle – nicht so sehr wegen des Preises, sondern wegen der gelungenen Eröffnung des Forschungsinstituts – zu den glücklichsten seines Lebens, erklärte der Preisträger.

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