Ausnahmesituation Busfahrer krank: Alle springen ein

  Foto: Andreas Heckel/Andreas Heckel gubua.de

Blitzschnell hat man bei der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau auf sechs plötzliche Krankmeldungen von Fahrern reagiert. Jeder im Unternehmen, der einen Busschein hat, ist mit eingesprungen.

 
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Werte Fahrgäste. Betriebsbedingt kommt es heute und morgen auf der Linie A in Ilmenau kurzfristig zu Fahrtausfällen“, stand am Montag unter dem Punkt „Aktuelles“ auf der Homepage der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau geschrieben. Darunter waren für diesen Tag zehn Verbindungen der Linie A zwischen den Porzellanwerken (NPI) und der Mensa an TU Ilmenau sowie für Dienstag weitere sechs Busse dieser Linie aufgelistet, die gestrichen werden mussten. Am Dienstag gab es noch eine Ergänzung für den Mittwoch, 6. Juli. Dann müssen insgesamt 13 Busse der Linie A ausfallen.

Den Grund nennt Sarah Höring, Prokuristin und Betriebsleiterin Fahrdienst, im Gespräch mit unserer Zeitung: „Am Montag hat es zeitgleich fünf Krankmeldungen bei unseren Busfahrern gegeben. Am Dienstag kam noch ein weiterer dazu“, sagt sie. Den Hintergrund der Krankschreibungen – also ob es sich um Corona-Erkrankungen handelt oder nicht – kennt Sarah Höring nicht. Auszuschließen sei es, zumindest in einigen der Fälle, aber sicherlich nicht. „Fest steht: Im Moment ist es beängstigend, wie viele Kollegen ausfallen“, ergänzt sie. Ob nun wegen Corona oder einer anderen Erkrankung: Das Team der IOV musste schnell reagieren und eine Lösung finden, um die Folgen für die Fahrgäste möglichst überschaubar zu halten. „Wir haben versucht, das geringste Übel für die Fahrgäste zu wählen und haben bei der Stadtlinie A, die sowieso mit einem 20-Minuten-Takt sehr häufig fährt, Fahrten gestrichen“, so die Betriebsleiterin Fahrdienst.

Zudem seien alle Mitarbeiter, die einen Busschein haben, eingesprungen. Sarah Höring nennt etwa die Einsatzleiter, die Mitarbeiter der Werkstatt oder auch die Technologen, die sich temporär hinters Bussteuer setzen und somit dafür sorgen, dass der Fahrgast so wenig wie möglich von den Ausfällen mitbekommt.

Fahrgäste zeigen Verständnis

Dass man bei der IOV blitzschnell reagiert hat, haben offenbar auch die Fahrgäste mitbekommen. Sie scheinen Verständnis zu zeigen – immerhin habe es auf die Ausfälle der Busse keine Kritik gegeben. „Es gab nur eine Meldung darüber, dass ein Bus nicht gefahren ist. Das war aber vermutlich ein Fahrgast, den wir im Vorfeld weder über Homepage noch über Facebook oder Instagram erreichen konnten“, so Sarah Höring.

Die erklärt, dass es natürlich einerseits Notfallpläne bei der IOV gebe, um auf gewisse, unvorhergesehene Situationen wie diese reagieren zu können; andererseits setze der Betrieb auch auf eine entsprechende Qualifizierung der Mitarbeiter. „Wir legen Wert darauf, dass alle unsere Mitarbeiter, beispielsweise in der Verwaltung, einen Busschein machen können, sofern sie das wünschen. In solchen Situationen wie in diesen Tagen bringt uns das wertvolle Zeit, um umplanen zu können“, sagt sie.

Sarah Höring hofft, „dass wir diese letzten knapp zwei Wochen bis zu den Schulferien noch gut realisieren können“. Wer die Linie A nutzt, der sollte sich am besten vorher im Internet auf der Seite der IOV über den aktuellen Stand informieren.

www.iov-ilmenau.de

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