Ausbau in Breitungen Lichtgeschwindigkeit ins Netz

Für das Erinnerungsfoto zum offiziellen Spatenstich haben die Organisatoren eigens einen Erdhügel aufgeschüttet und reichlich Spaten beschafft. Mit dabei waren Vertreter der Telekom, der am Bau beteiligten Firmen und der Gemeinde. Unser Bild zeigt von links Bauleiter Ingo von Chrzanowski (Firma Circet), Uwe Kopka von der GfTD, Alexander Breitenbach und Projektleiter Fabian Wirthwein (Circet), Susann Biehl (Telekom), Bürgermeister Ronny Römhild, Anne Ullrich und Andreas Peter von der Gemeindeverwaltung sowie Ingo Kruse (Telekom). Foto: /Ulricke Bischoff

Zwei Baukolonnen haben in Breitungen mit dem Ausbau des Glasfasernetzes begonnen, bis Mitte Mai sollen es acht Trupps werden. Wer einen Hausanschluss möchte, sollte sich möglichst schnell darum kümmern.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die ersten Gräben sind schon wieder zugeschüttet, die Ampel in der Rathausstraße versieht seit vergangener Woche ihren Dienst, die Hauptstraße ist zur Einbahnstraße geworden: Der Glasfaser-Ausbau in Breitungen schreitet sichtbar voran.

Nun kamen Vertreter der Gemeinde, der Telekom und deren Tochter Glasfaser Plus sowie der bauausführenden Firmen zusammen, um den Anlass offiziell mit einem symbolischen Spatenstich zu zelebrieren. Dazu haben die Firmen auf dem Marktplatz eigens einen kleinen Erdhügel aufgeschüttet, acht beschriftete Spaten bereit- und Transparente aufgestellt. Man freue sich auf den nächsten Schritt hin zu einem stabilen und schnellen Internet in der Gemeinde, versicherte Bürgermeister Ronny Römhild. Mit der modernen Technologie steige nicht nur die Qualität für die Nutzer, sie wirke sich auch positiv auf den Wert einer Immobilie aus.

Die neue Lichtgeschwindigkeit im Netz bremst zunächst den Verkehr im Ort. Momentan sind zwei Tiefbaukolonnen im Einsatz, bis Mitte Mai soll die Zahl der Bautrupps auf acht aufgestockt werden. Damit steige auch die Zahl der parallel laufenden Baustellen auf acht bis zehn, bestätigten Vertreter der Baufirmen. Das sei notwendig, um den Zeitplan einhalten zu können. Bis Jahresende soll alles fertig sein.

Breitungen wird voll ausgebaut, das heißt: „Tiefbau in jeder Straße.“ 37,5 Kilometer kämen da zusammen und weil in die Gräben oft mehre der orangefarbenen Kabel gelegt werden, summiere sich die Strecke der Glasfaserleitung auf 88 Kilometer. In den Kabeln stecken bis zu 22 Kunststoffröhren, jeweils eine dieser „Speed-Pipes“ zweigt vom Baugraben auf die angrenzenden Grundstücke ab.

Wie es von da an weitergeht, entscheiden die Eigentümer. Schließen sie einen Zwei-Jahres-Vertrag über einen Glasfasertarif bei der Telekom ab, erhalten sie den Glasfaser-Hausanschluss jetzt kostenlos. Die Telekom beziffert den Wert dieses Angebots auf momentan 799 Euro. Wer den Anschluss haben möchte, muss allerdings selbst aktiv werden und sich jetzt anmelden.

Kontakt über den Gartenzaun

Bislang hat sich in Breitungen etwa jeder dritte Grundstücksbesitzer im Ausbaugebiet für einen Hausanschluss entschieden – eine Zahl, die nach Einschätzung der Spatenstich-Runde steigen wird. „Solange der Ausbau läuft, kann jeder noch aufspringen“, erklärt Baubegleiter Uwe Kopka von der Firma GfTD, man könne sozusagen Kontakt über den Gartenzaun zu den Baufirmen aufnehmen. Für den Vertrag müssen sich die Interessenten dann aber persönlich an die Telekom wenden, entweder übers Internet oder einen der Partner vor Ort. In Schmalkalden ist das Tele Thorwarth in der Asbacher Straße, in Bad Salzungen der Telekom Shop in der Silge.

Auf den Privatgrundstücken versuchen die Bauleute, den Eingriff „so gering wie möglich“ zu halten. Eine oberirdische Verlegung der Glasfaser-Röhre ist nicht möglich. „Das Kabel muss in die Erde.“ Wer jetzt keinen Anschluss bis ins Haus haben möchte, kann ihn später noch legen lassen. Wie viel es dann kostet, ist offen. Damit der Gehweg in diesen Fällen kein zweites Mal aufgerissen werden muss, markieren die Bauleute den Abzweig auf die jeweiligen Grundstücke. So kann die Stelle später per Sonde gefunden werden.

Wer sein Haus jetzt anschließen lässt, soll auch so schnell wie möglich den schnellen Internetanschluss erhalten. Der Ausbau in Breitungen läuft in Abschnitten, einzelnen Clustern. „Wir bauen mit Licht auf der Leitung“, sagt Projektleiter Fabian Wirthwein. Sobald in einem Abschnitt alles fertiggestellt ist, werden die Glasfasern eingeblasen. Anfang bis Mitte Juni, so schätzen die Verantwortlichen, könnten die ersten Anschlüsse geschaltet werden. Zumindest auf den Grundstücken, die angemeldet sind. „Wem es später einfällt“, und die Bautrupps sind inzwischen weitergezogen, „der wartet wahrscheinlich länger“.

Glasfaser gilt als Technologie der Zukunft, nicht nur nach Einschätzung der Telekom. Sie werde die nächsten Jahrzehnte halten, hieß es auch in Breitungen. Beim Ausbau lässt man etwas Luft nach oben: Vorsichtshalber werden 15 Prozent mehr „Speed-Pipes“ verlegt als momentan nötig.

Autor

Bilder