Aufräumen in Suhls Mitte Angler fischen Biergläser und Einkaufswagen aus Herrenteich

Anica Trommer
Quentin Eckstein fährt das Schilf im Einkaufswagen weg. Foto: frankphoto.de

Zweimal im Jahr machen die Mitglieder des Suhler Angelvereins am Herrenteich Großreine. Als Aufzuchtsgewässer nutzen sie ihn schon länger nicht mehr. Dafür fischen sie auch diesmal allerhand Müll heraus.

 
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Suhl - Ob es nun Gras ist oder Schilfrohr: Beides muss gemäht werden, damit es im Frühjahr wieder austreibt. Daher haben sich acht Mitglieder des Suhler Angelvereins am Samstagmorgen mit Sensen ans Werk gemacht, die Blätter des Schilfs abzusäbeln. Um das Kraut zum Container zu transportieren, nutzten sie nicht nur Schubkarren, sondern auch einen Einkaufswagen. „Den haben wir vorhin erst im Teich gefunden“, sagt Mike Popp vom Herrenteich-Kollektiv – einer Gruppe aus den Reihen der Angler, die sich regelmäßig einmal in der Woche um den Teich in Suhls Mitte kümmert.

Zweimal im Jahr machen die Engagierten am Herrenteich Großreine – einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Dann wird nicht nur gemäht, sondern eben auch der Müll aus dem Gewässer gefischt. Dass Corona-bedingt etliche Veranstaltungen in der Stadt ausfallen mussten, haben die Angler deutlich gemerkt. Viel weniger Müll musste entsorgt werden. „Es gab Jahre, da haben wir mindestens 20 leere Bierflaschen geborgen, dazu Handys und Navis, sogar 20 Euro haben wir schon gefunden oder einen gesamten Supermarkt-Einkauf“, sagt Mike Popp. Diesmal war neben einem Einkaufswagen nur ein Bierglas dabei.

Koi-Goldfisch-Nachwuchs

Als Aufzuchtgewässer können die Angler den Herrenteich schon seit Jahren nicht mehr nutzen, weil er undicht sei und täglich mit Lauter-Wasser aufgefüllt werde, bedauert Mike Popp. „Kommt ein heißer Sommer, dann trocknet er aus und die Tiere sterben“, sagt er. Junge Fische – darunter Zander, Karpfen und andere Weißfische – wurden über Jahre hinweg im Herrenteich großgezogen und dann in andere Teiche umgesetzt. Sie fehlten nun im Bestand.

Stattdessen haben es sich mehr als 250 andere Fische bequem gemacht im Teich. „Jemand hat hier mal Kois ausgesetzt und Goldfische, die vermehren sich unkontrolliert“ , sagt Mike Popp. Fangen könne man sie nicht. Die Tiere versteckten sich in den Pflanzen und im Schlamm.

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