Christiane Prüfer ist Apothekerin aus Leidenschaft. Seit knapp 20 Jahren ist sie selbstständig und steht sie ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite. Egal, ob die Gelenke wieder schmerzen, das Kind zu Hause fiebert oder die Grippewelle zugeschlagen hat – in der Goetheapotheke, die von ihr geleitet wird, findet sich sicherlich die passende Arznei. „Ein wunderschöner Beruf“, wie sie berichtet, aber in dem immer weniger Menschen arbeiten wollen. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger erweist sich deswegen für Apotheker, die in Rente gehen, als eine Tortur. In vielen Fällen bleibt eine Übernahme aus, sodass kein Weg an einer Schließung vorbeiführt.

Selbstständigkeit schreckt ab

Warum kaum noch Interesse an der Übernahme einer Apotheke herrscht, darüber kann Christiane Prüfer nur spekulieren. „Ich selbst bin gerne selbstständig, aber es herrschen bestimmte Rahmenbedingungen, die so manchem die Lust am Beruf nehmen können“, erklärt sie. Geeignetes Personal zu finden, sei schwierig. „Allein schon, weil die Ausbildung bundesweit unterschiedlich ausfällt“, meint Christiane Prüfer. Hinzu kämen Arbeitszeiten in der Nacht oder am Wochenende. Auch die Selbstständigkeit würde viele Menschen davon abhalten, selbst eine Apotheke zu leiten. „Man trägt eine enorme Verantwortung, vor allem hinsichtlich der Finanzierung. Es muss immer Geld eingetrieben werden. Dabei wird man nicht unterstützt. Hinzu kommen ein enormer bürokratischer Aufwand und die kaufmännischen Aspekte. Man hat zwar Pharmazie studiert, ist am Ende aber eher Kaufmann“, erklärt die Apothekeninhaberin.