American Football „Po-tenzial“: Prächtige Werbung auf Männer-Popos

Lässt Raum für Gedankenspiele: Die Werbung auf den Gunslingers-Hintern. Foto: /Michael Bauroth

Für den Werbe-Slogan „prachtregion.de“ auf den Höschen der Suhler Volleyballerinnen kassiert der Landkreis Schmalkalden-Meiningen eine Rüge des Werberates. Die Suche nach neuem Werbe-Po-tential gelingt. Wo? Erneut auf sportlichen Hintern.

 
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Auf der Suche nach einer neuen Werbefläche mit reichlich „Po-tenzial“ ist der Landkreis Schmalkalden-Meiningen erneut in Suhl fündig geworden. Ab sofort ist der bekannte Schriftzug „prachtregion.de“ auf den Popos der Suhl Gunslingers präsent. Die Werbepartnerschaft gilt zunächst für diese Saison. „American Football ist eine absolute Trendsportart mit rasanten Wachstumsraten was den Fan-Zuspruch, aber auch die Reichweiten in sozialen Medien und auf sonstigen Plattformen angeht“, sagte Landrätin Peggy Greiser. American Football sei mittlerweile nach Fußball die beliebteste Fernsehsportart in Deutschland.

Die Suhl Gunslingers sind derzeit die einzige American-Football-Mannschaft in Südthüringen. Bei den Auswärtsspielen gastieren die „Revolverhelden“ unter anderem in Radebeul bei Dresden, im Burgenlandkreis und im Vogtland. „Das verspricht uns eine gute Reichweite in einer neuen Zielgruppe, die für uns als Urlauber und vielleicht sogar als potenzielles Fachkräfte-Reservoir interessant sein kann“, betonte die Landrätin.

Seine Heimspiele trägt das Team auf dem Zella-Mehliser Sportplatz „Am Köpfchen“ aus, auf dem die bis zu 60 Mann starke Truppe zweimal wöchentlich auch trainiert. Die Suhl Gunslingers existieren seit 2017 und belegten in der Verbandsliga Mitteldeutschland jüngst den dritten Platz – die beste Platzierung in der noch jungen Vereinsgeschichte. Der Erfolg macht sich auch bei den Zuschauerzahlen bemerkbar, durchschnittlich mehr als 500 Fans besuchten zuletzt die Heimspiele. „Wir sind stolz, die Prachtregion künftig präsentieren zu dürfen“, betonte Gunslinger-Vizepräsident Tom Lohfink. „Wir fanden die Werbeaktion schon immer witzig und identifizieren uns sehr mit der Prachtregion, wo wir auch perspektivisch dauerhaft unsere neue sportliche Heimat sehen.“

Die Gunslingers präsentieren bei ihren Heimspielen in Zella-Mehlis Werbebanner aus der Prachtregion und auf ihren Social-Media-Kanälen die neuen Werbeclips des Landkreises. Das sprichwörtliche Filetstück der Werbepartnerschaft bleibt aber die rückseitige Hosenwerbung. Dabei werden Erinnerungen wach: 2018 warb der Landkreis mit dem doppeldeutigen Schriftzug „prachtregion.de“ auf der Hosenrückseite bei den Volleyballerinnen des VfB Suhl Lotto Thüringen. Die Werbeaktion bei den Wölfen wurde ein voller Erfolg. Zahlreiche Medien griffen die witzige Idee auf. In unterschiedlichsten Onlineumfragen erhielt die Prachtregion-Kampagne sehr hohe Zustimmungswerte.

Vom Deutschen Werberat gab es allerdings eine Rüge wegen vermeintlich sexistischer Werbung – eine Kritik, die der Landkreis nach wie vor zurückweist. „Ich bin mal gespannt, ob wir jetzt auch kritisiert werden“, merkte Greiser mit einem Augenzwinkern an. „Immerhin nimmt der Schriftzug aufgrund der größeren Werbefläche nun deutlich größere Dimensionen an und ziert Männer- statt Frauenhintern – ganz im Sinne der Gleichberechtigung also“.

Die Landrätin stellte erneut klar, dass es sich um eine Werbepartnerschaft handelt, nicht um eine Vereinsförderung: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bei unseren werblichen Aktivitäten Vereine zu unterstützen, die höherklassig unterwegs sind, also mindestens thüringenweit, damit eine entsprechende Reichweite garantiert ist.“ Hier sei man beispielsweise bei der HSG Werratal im Handball oder den Tischtennis-Mannschaften in Schwarza und Zella-Mehlis aktiv.

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