Am Samstagmorgen Überschallknall reißt Menschen in der Rhön aus dem Schlaf

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Eurofighter der Luftwaffe am Fliegerhorst Neuburg. Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Alarmrotte der Luftwaffe stieg in der Nacht zum Samstag auf, weil der Funkkontakt zu einem Passagierflugzeug abgebrochen war. Der Vorfall endet glimpflich.

 
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Zwei laute, explosionsartige Geräusche schreckten am Samstag gegen 2 Uhr die Bevölkerung in Teilen der Rhön und in Unterfranken auf. In den sozialen Medien wurde über die mögliche Ursache spekuliert: Gewitter, Einschlag eines Meteoriten, eine Explosion oder ein Erdbeben. In Kaltennordheim sprangen sogar Alarmanlagen an. Ein Gewitter als Ursache schied recht schnell aus, weil in der Nacht der Himmel nahezu wolkenlos war.

Die unterfränkische Polizei klärte in den sozialen Medien zur Ursache auf: Es handelte sich um den Überschallknall von Abfangjägern der Bundeswehr. Grund war der abgebrochene Funkkontakt zu einem zivilen Passagierflugzeug. Der Airbus A320 war aus der Türkei in Richtung Nordrhein-Westfalen unterwegs. Zwei Eurofighter aus der Alarmrotte der Luftwaffe waren in Neuburg an der Donau gestartet und flogen in Richtung Nürnberg. Den Kampfjet-Piloten gelang es, den Funkkontakt zur Passagiermaschine herzustellen, welche anschließend problemlos an ihrem Zielflughafen landen konnte.

Aufgabe der Alarmrotte ist der Schutz des bundesdeutschen Luftraums. Dazu zählt auch das Verhindern von Anschlägen wie am 11. September 2001 in den USA. Ist ein Flugzeug ohne Funkkommunikation unterwegs, kann eine Entführung der Maschine nicht ausgeschlossen werden, daher steigen in diesem Fall Kampfjets auf, nehmen Funk- oder Sichtkontakt zum Flugzeug auf.

Überschallgeräusche von Kampfjets verunsichern häufig die Bevölkerung. Die Luftwaffe betreibt für solche Fälle deshalb ein Bürgertelefon für den militärischen Flugbetrieb, wo man sich informieren kann: 0800/8620730. Die kostenfreie Rufnummer ist allerdings nur montags bis donnerstags zwischen 8 und 17 Uhr sowie freitags zwischen 8 und 12.30 Uhr besetzt. Anfragen sind auch per E-Mail möglich: fliz@bundeswehr.org.

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