Basierend auf dieser Erkenntnis entwickelten die Wissenschaftler ein Modell, anhand dessen sie das Risiko einer Erkrankung mit Alzheimer vorhersagen wollen. Dazu werteten sie Blutproben von mehr als 550 Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen aus. Den Angaben zufolge gelang in 88 Prozent der Fälle eine korrekte Vorhersage über ein mögliches Auftreten von Alzheimer innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren.
Möglicher Durchbruch bei Demenz?
Experten bezeichneten die Methode als möglichen Durchbruch im Kampf gegen die Demenzerkrankung. Der Professor für Neurologie an der Universität Oxford, Musaid Husain, sagte, die Studie könnte ein wichtiger Schritt „zu einer früheren Diagnose sein, ebenso wie zur Erprobung neuer Therapien in früheren Stadien der Krankheit“.
Weltweit leiden rund 50 Millionen Menschen an Alzheimer, der häufigsten Form von Demenz. Die Krankheit zerstört nach und nach Hirngewebe und nimmt den Betroffenen ihre Erinnerungen. In Deutschland sind es etwa 1,7 Millionen. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist davon auszugehen, dass die Zahlen in Zukunft stark steigen werden. 2050 erwarten Wissenschaftler etwa 117 bis 130 Millionen Betroffene weltweit und 2,7 Millionen in Deutschland.
Lesen Sie weiter: Langzeitstudie aus Schottland – Profi-Fußballer erkranken nach der Karriere häufiger an Demenz
Alzheimer-Demenz, auch Morbus Alzheimer genannt, ist bisher unheilbar. Mit Medikamenten kann die Krankheit kaum behandelt werden. Wissenschaft und Industrie forschen mit großem Aufwand, um endlich einen Durchbruch zu erreichen. Seit fast 20 Jahren aber gibt es keine ernst zu nehmenden Fortschritte oder neuen Wirkstoffe.