Alkoholfahrt Promille-Radler: Fahne weht Polizei entgegen

Fahrrad fahren und Alkohol trinken: Das kann den Führerschein kosten. Foto: Andrea Warnecke/dpa

Offenbar glauben immer mehr, betrunken Fahrrad fahren zu können, obwohl sie es nicht dürfen. Erneut radelten einige der Polizei mit Alkoholfahne quasi vor die Nase. 

 
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Hildburghausen/Meiningen/Neuhaus a.Rwg. - In Hildburghausen kontrollierten die Beamten in der Nacht zum Dienstag einen 54 Jahre alten Radfahrer, dessen Alkoholfahne einen Atemtest unausweichlich machte. Freiwillig pustete der Mann in den Alkomaten und schaffte es auf immerhin 2,36 Promille. Er durfte zur Blutentnahme und bekommt eine Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr.

Mit zu viel Alkohol im Blut war auch ein 45-jähriger Radfahrer am Montagmittag auf dem Gehweg in der Leipziger Straße in Meiningen unterwegs. Sein Atemalkoholtest zeigte einen Wert von 2,14 Promille an. Auch ihn erwartete das Prozedere mit Blutentnahme und Anzeige.

Erst am Samstagabend war ein sturzbetrunkener Radfahrer auf der Bundesstraße 281 bei Neuhaus am Rennweg gestürzt. Der 49-Jährige war mit mehr als 2,7 Promille auf dem Fahrrad unterwegs. Noch betrunkener war tags zuvor ein 28 Jahre alter Radfahrer in der Nähe von Lichtenfels unterwegs. Der hatte stattliche 3,12 Promille intus, als er stürzte und sich leicht verletzte.

Spitzenreiter der vergangenen Wochen war aber offenbar ein 43-jähriger Meininger: Mit unglaublichen 3,95 Promille war der Mitte Juli mehr schlecht als recht durch die Residenzstadt getourt und hatte fast eine Fußgängerin im Radler-Suff umgeworfen.

Das Limit fürs absolute Fahrverbot liegt für Fahrradfahrer deutlich höher als beim Auto (0,5 Promille). Ab einem Promillewert von 1,6 gelten Radler aber als absolut fahruntauglich. Wer dann radelt, riskiert drei Punkte in Flensburg und eine Geldstrafe, die nach dem Einkommen gestaffelt wird. Außerdem ist in vielen Fällen eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) fällig, bei der ein Führerscheinverlust droht. Dabei kann auch verboten werden, künftig ein Fahrrad zu benutzen. cob

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