Der Tod von Halyna Hutchins löste in Hollywood große Bestürzung aus. In einem Statement schreibt die International Cinematographers Guild: „Wir haben heute Abend die schreckliche Nachricht erhalten, dass eines unserer Mitglieder bei einer Produktion in New Mexiko am Set verletzt und gestorben ist. [. . .] Dies ist ein trauriger Verlust, und wir trauern um ein Mitglied unserer Gilden-Familie.“
Das Todesopfer galt als „aufsteigender Stern“
Hutchins stammt aus der Ukraine und wuchs auf einer sowjetischen Militärbasis auf. Später studierte sie Journalismus in Kiew und Filmtechnik am American Film Institute in Los Angeles. Nach ihrem Abschluss im Jahr 2015 erregte sie mit mehreren Kurzfilmen Aufsehen. 2020 folgte ihr erster Spielfilm „Archenemy“. Das Branchenmagazin „American Cinematographer“ bezeichnete Hutchins 2019 als einen „aufsteigenden Stern“.
Zugetragen hat sich das Unglück während der Dreharbeiten zum Western „Rust“, der in diesen Tagen auf der Bonanza-Creek-Ranch, einem beliebten Drehort in New Mexico produziert wird. Donnerstag um 13.50 Ortszeit ging ein Notruf bei der Polizei ein. Der Fernsehsender ABC veröffentlichte einen Mitschnitt des Telefonats. Zu hören ist eine Stimmet: „Wir haben eine Person, die bei einem Unfall angeschossen wurde.“
Baldwin ist Hauptdarsteller und Co-Produzent des Films
Nur wenige Stunden zuvor hatte der Schauspieler Alec Baldwin auf Instagram ein Foto von sich veröffentlicht, das ihn im Cowboy-Kostüm mit Filmblut auf dem Hemd zeigt. Als die Nachricht von der Tragödie bekannt wurde, hatten Tausende Fans damit begonnen, unterhalb des Bilds ihr Mitgefühl auszudrücken: „Ich habe gerade gelesen, was passiert ist. Es tut mir so leid!“ schreibt eine Instagram-Nutzerin. Das Foto ist in der Nacht gelöscht worden.
Der 68-jährige Baldwin ist Hauptdarsteller und Co-Produzent des Films. Der Western handelt von einem Gesetzlosen, dessen 13-jähriger Sohn für einen versehentlichen Totschlag zum Mord verurteilt wird. Die Dreharbeiten wurden nach der Tragödie bis auf Weiteres unterbrochen.
Auch Platzpatronen sind nicht ungefährlich
Unfälle mit Platzpatronen und Waffenattrappen sind selten. Trotzdem sind auch Platzpatronen nicht ungefährlich und bringen laut Waffenexperten zwei von drei Gefahren von scharfer Munition mit sich: den lauten Knall und den hohen Gasdruck, der mit mehreren Hundert Bar aus dem Lauf schieße. Üblicherweise werden Filmpistolen schussunfähig gemacht. Der Lauf wird verschweißt oder aufgefüllt oder der Verschluss entfernt. Strenge Sicherheitsvorkehrungen bei Dreharbeiten sollen die Gefahren solcher Unfälle ebenfalls minimieren. „Irgendwo muss diese Sicherheitskette durchbrochen worden sein“, sagt Bernd-Siegfried Michalek, zuständig für Arbeitssicherheit an der Filmakademie Baden-Württemberg.
Opfer eines solchen Unglücks wurde auch Brandon Lee, der Sohn der Kampfsportlegende Bruce Lee. Bei den Dreharbeiten zum Thriller „The Crow“ starb der damals 28-Jährige auf tragische Weise. Ein Teil der Munitionsattrappe hatte sich in einem Revolver verklemmt. Als eine weitere Platzpatrone mit der Waffe abgefeuert wurde, schleuderte das Teilchen wie ein Projektil aus dem Lauf und traf Lee auf kurze Distanz in den Bauch. Er wurde tödlich verletzt. Die noch nicht abgedrehten Szenen des Films wurden mit Computertechnik fertiggestellt. Bei den Dreharbeiten zu einem ZDF-Krimi verletzte der Schauspieler Edgar Selge 2012 einen Kollegen leicht, als sich versehentlich ein Platzpatronenschuss aus kurzer Distanz löste.
Alec Baldwin ist berühmt für seine Donald-Trump-Imitationen
Leben
Geboren 1958 in New York, kellnert Alec Baldwin im legendären Nachtclub Studio 54. Von 1993 bis 2002 war er mit Schauspielerkollegin Kim Basinger verheiratet.
Karriere
1988 fällt er im Kino auf – in „Beetlejuice“ und „Working Girl“, er spielt für Martin Scorsese („The Departed“, 2006), Woody Allen („Blue Jasmine“, 2013) und Tom Cruise („Mission: Impossible“). Baldwin ist ein Star der Show „Saturday Night live“, glänzte in der Sitcom „30 Rock“ (2006–2013) und ist berühmt für seine Donald-Trump-Imitationen.