Der Philosoph und Kulturanthropologe Oswald Spengler nahm in seinem 1917 erschienen Werk „Der Untergang des Abendlandes“ den Versuch, Geschichte vorherzusagen, sie „zu berechnen“. Dazu vergleicht er Aufstieg und Vollendung inzwischen untergegangener Hochkulturen. Seine Vorhersage eines zeitnah zu erwartenden „Untergangs des Abendlandes“ hat sich – glücklicherweise – nicht bewahrheitet. Dass es aber Kultur sein kann, die Weltpolitik und Weltgeschichte schreiben kann, das zeigt die folgende Situation. Wir befinden uns im Jahr 1907 in Wien, der Stadt der Musik, Architektur und Kunst, ein Zentrum des blühenden Jugendstils, die Stadt Gustav Klimts, Richard Gerstls oder Gustav Mahlers. Wien ist auch Ziel junger Nachwuchskünstler oder solchen, die es werden wollen. An der Wiener Kunstakademie wird jedes Jahr ein Stipendium vergeben, dass als eine Art Eintrittskarte zu einer erfolgreichen künstlerischen Laufbahn gilt.