Aktion Spatensoldaten am Wasserfall

Thomas Heigl

Großreinemachen in Brotterode-Trusetal: Zahlreiche Einwohner waren im Stadtgebiet auf den Beinen, auch die Bundeswehr war im Einsatz. Fünf Kubikmeter Müll sind zusammengekommen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Für die Panzergrenadiere aus der Bad Salzunger Garnison war das Kommando nach Brotterode-Trusetal zumindest ein kleiner Test für die Härten der Geländeausbildung. Im strömenden Regen haben die Bundeswehrangehörigen am Trusetaler Wasserfall allen möglichen Unrat zusammengetragen und die Arbeiter des kommunalen Bauhofs unterstützt. Oberstabsfeldwebel Karsten Landgrebe, der Spieß der Kompanie, führte den 14-köpfigen Trupp der Spatensoldaten an.

In einigen Wochen wird sich die dritte Kompanie des Panzergrenadierbataillons 391 für den Abschied aus heimatlichen Gefilden vorbereiten. Es geht zum Auslandseinsatz nach Litauen. Zuvor werden die Soldaten noch zu einem Appell in ihre Partnerstadt kommen. Die militärische Zeremonie ist für den 21. Juni in der Brotteroder Werner-Lesser-Arena geplant.

Das Zeitfenster ist knapp

Der Wasserfall ist traditionell ein Schwerpunkt des Frühjahrsputzes, da hier Ostern die neue Tourismussaison beginnt. Gearbeitet wird dort aber schon länger. Die Aufmerksamkeit der Bauhofleute gilt besonders dem Wasserfallgraben, wo es immer etwas zu tun gibt. „Das Problem ist das Zeitfenster, das uns zur Verfügung steht“, sagt Bürgermeister Kay Goßmann. „Die Saison endet spät im Jahr, im Oktober. Im November folgt gewöhnlich unpassendes Wetter.“ Aber auch im neuen Jahr ist es oft kompliziert, da sich die Winter dahinziehen. Wahrscheinlich werde in diesem Jahr die Saison früher enden. In der vergangenen Woche hat die Zimmerei Marc Raßbach aus Trusetal den Wasserfalltrog in Ordnung gebracht.

Die Arbeiten am Wasserfall sind so oder so kostenintensiv. Alleine in diesem Jahr sind schon 700 Arbeitsstunden durch die Mitarbeiter der Stadt zusammengekommen. „Bezahlte Arbeitsstunden“, so der Bürgermeister. „Die freiwilligen Helfer sind da nicht eingerechnet, das wäre unbezahlbar.“ Während andere Kommunen die Leistungen ihres Bauhofes im Haushalt ausweisen und den Objekten genau zuordnen, hatte Brotterode-Trusetal bislang darauf verzichtet. Das wird sich jetzt ändern, die Kämmerei sorgt für Kostentransparenz.

Der eigentliche Tag des Frühjahrsputzes war der 1. April – und da waren überall im Stadtgebiet organisierte Einsatztrupps auf Achse. „Auch viele Bürger haben sich beteiligt“, berichtet Bauhofleiter Björn Müller. So war der Rassegeflügelverein Trusetal im Bereich der Kirche zu Trusen und des angrenzenden Friedhofs unterwegs. Der Verein Bergbau und Heimat hatte sich passenderweise am Besucherbergwerk Hühn eingefunden. Die „Stahl-Elf“ zog es an ihre Sportstätte am Trusetaler Gehege. Der Thüringerwald Verein Brotterode hatte sein Betätigungsfeld an der Waldschule und am Spielplatz. Die Fraktion der „Bürger für Brotterode-Trusetal“ sorgte am Axdorf für Ordnung, die Feuerwehr am Gerätehaus. Aber auch die Mädchen und Jungen der Grundschule waren auf den Beinen.

Der Frühjahrsputz hat sich gelohnt. „Eine Ladung Müll ist zusammengekommen“, so der Bauhofleiter. „Fünf Kubikmeter dürften es sein.“

Bilder