Dominik Sauerteig (SPD), Coburger Oberbürgermeister: „Trotz des deutlichen Anstiegs der Wahlbeteiligung hat eine Mehrheit für den AfD-Kandidaten abgestimmt. Dies ist ein klarer Wählerwille. Ich bin der Meinung, dass es mir als Oberbürgermeister der Stadt Coburg nicht zusteht, die mehrheitliche Entscheidung des Souveräns, nämlich der Bürger des Landkreises Sonneberg, negativ zu kommentieren oder gar die Wähler zu schelten. Als Mensch habe ich durchaus eine Erklärungsansatz für das Ergebnis: Das permanente Gezänk zwischen den bisher staatstragenden Parteien bei den multiplen Krisen bereitet den Nährboden für eine Stimmung des immer radikaler werdenden Protests. Die Regierungs- und Oppositionsparteien müssen zurückkehren zu einem konstruktiven und pragmatischen Kurs der Entscheidungsfindung bei existenziellen Fragen wie Klimawende, Inflation, Energiepreiskrise und Zuwanderung. Bei den gemeinsamen Fragen der Stadt Coburg mit dem Landkreis Sonneberg, beispielsweise bei Regiomed, werde ich Herrn Sesselmann ganz konkret in die Pflicht nehmen. Kommunalpolitik und das konkrete Lösen von Aufgaben in der Praxis vor Ort funktioniert nämlich nicht mit einem ausschließlichen Kurs des Dagegen-Seins und des Zeigens auf Berlin oder Erfurt.“