Papst Gregor der I. (540-604), auch bekannt als „Gregor der Große“, legte die Zahl der Adventssonntage schließlich auf 4 fest. In manchen Ländern ist es aber auch heute noch üblich, dass die Bescherung erst am 6. Januar stattfindet, beispielsweise in Spanien und in Teilen Italiens.
Wie lange dauert die Adventszeit? Wann beginnt und endet die Adventszeit?
Die Adventszeit beginnt mit der Vesper, also dem Abendgebet, vor dem 1. Advent. Damit wird auch gleichzeitig ein neues Kirchenjahr eingeläutet. Der erste Tag der Woche ist in der kirchlichen Zählung stets der Sonntag. Aber der Tag beginnt nicht um Mitternacht, sondern bereits um 18 Uhr samstagsabends – mit dem Abendgebet. 2020 beginnt die Adventszeit also am Abend des 28. November.
Der 1. Advent ist der viertletzte Sonntag vor Heilig Abend. Der 1. Advent ist frühestens am 27. November und spätestens am 3. Dezember.
Fällt Heilig Abend auf einen Sonntag, wird er als 4. Adventssonntag mitgezählt. Der Advent endet am ersten Weihnachtsfeiertag – und dieser beginnt nach kirchlicher Zählung am Abend zuvor, also an Heilig Abend. Die Adventszeit dauert also zwischen drei und vier Wochen.
Warum gibt es genau vier Adventssonntage?
In vielen Familien steht in der Adventszeit ein Kranz mit vier Kerzen auf dem Tisch. Am 29. November ist der erste Advent, dann darf man die erste Kerze anzünden. An den folgenden Adventssonntagen wird jeweils eine weitere Kerze entzündet. Dass es genau vier Sonntage sind, hat Papst Gregor der I. im 6. Jahrhundert festgelegt. Einigkeit herrschte danach jedoch nicht: 1038 entbrannte zwischen Kaiser Konrad II. und Bischof Wilhelm von Straßburg beispielsweise der sogenannte „Straßburger Adventsstreit“ um die Frage, wie lange der Advent dauern sollte. Eine Synode im Kloster Limburg legte schließlich fest, was wir heute noch kennen: Der 1. Advent liegt zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember.
Obwohl diese Regelung später, nach erneuten Streitigkeiten und regionalen Eigenheiten, durch den Konzil von Trient und im Jahr 1570 durch Papst Pius V. bestätigt wurde, feiert man in manchen Regionen auch heute noch eine sechswöchige Adventszeit.
Wer hat den Adventskalender erfunden?
Vom 1. bis zum 24. Dezember freuen sich hierzulande Kinder (und einige Erwachsene) jeden Morgen auf ein Stück Schokolade oder eine andere Kleinigkeit aus dem Adventskalender. Doch woher kommt dieser Brauch? Schon im 19. Jahrhundert wurde es Brauch, die Tage bis zum Weihnachtsfest abzuzählen (zum Beispiel mit einem Adventskranz). Die ersten Adventskalender entstanden vermutlich ab 1851 in protestantischen Haushalten. Damals wurden Tag für Tag Bilder an die Wand gehängt oder Kreidestriche weggewischt. Im katholischen Umfeld wurden teilweise Strohhalme in die Weihnachtskrippe gelegt – jeden Tag einer bis Heilig Abend.
Bereits 1902 wurde der erste gedruckte Adventskalender veröffentlicht, von der Evangelischen Buchhandlung Friedrich Trümpler in Hamburg. Damals allerdings noch in Form einer Uhr mit den Zahlen 13 bis 24 auf dem Ziffernblatt. Ab 1922 gab es dann Adventskalender mit 24 Feldern.
Lange Zeit versteckten sich hinter den Türchen des Adventskalenders kleine Bilder und Geschichten. Bereits in den 1920er Jahren gab es Modelle, die dann zuhause selbst mit Gebäck oder Schokolade befüllt werden konnte. Der erste, bereits ab Werk mit Schokolade gefüllte Adventskalender kam 1958 auf den Markt.
Woher kommt der Adventskranz?
Ganz genau weiß man das nicht. Aber viele Fachleute sagen, dass die Idee von Johann Hinrich Wichern stammt. Er leitete vor rund 150 Jahren ein Kinderheim in Hamburg. Dort hängte er zum Adventsanfang einen Kranz mit vier dicken, weißen und vielen dünnen, roten Kerzen auf. Jeden Tag im Advent zündete er eine rote Kerze an. Nur an den Sonntagen war es eine weiße. So konnten die Kinder genau sehen, wie viel Zeit schon vergangen war, und wie viele Tage sie noch bis Heiligabend warten mussten. Heute sollen die Kerzen das Licht symbolisieren, das mit Jesus Christus in die Welt gekommen sein soll.