Adlersbergfest Keine Bank blieb unbesetzt

Jan Fandrich

Nach zweijähriger Zwangspause und mit nur kleiner Helfergruppe sollte das diesjährige Adlersbergfest kleiner ausfallen. Der Mut des Adlersbergvereins und des Hüttenwirts Ulrich Schmidt, das Fest überhaupt zu veranstalten, wurde belohnt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Am ersten Samstag im August findet traditionell das Adlersbergfest statt. Eingeladen haben der Hüttenwirt Ulrich Schmidt und der Adlersberg-Verein. Der Verein hat für das Bergfest extra noch Biertischgarnituren gekauft und diesmal die Kosten für die musikalische Unterhaltung übernommen – und den Alleinunterhalter Manfred Heller engagiert.

Um so ein großes Fest durchzuführen, bedarf es vieler Helfer und Unterstützer. Alleine ist das vom Adlersbergverein und Hüttenwirt Ulrich Schmidt nicht zu bewerkstelligen. Schon vor den zwei Jahren Corona-Pause war es nicht einfach, immer ausreichend Helfer zu finden. Und dieses Mal, beim Neustart, war es sogar ein regelrechtes Betteln um Helfer, berichtet Ulrich Schmidt.

Aber nur mit ausreichend ehrenamtlichen Helfern lässt sich so ein Fest in der Größe und mit den Auflagen und Anforderungen durchführen. Hinzu kamen auch noch enorm gestiegene Kosten und die Erfahrung der letzten Wochen, dass die Gäste zurückhaltender sind und mehr aufs Geld achten. All das bereitete den Veranstaltern schon ein paar schlaflose Nächte. So sollte es ein kleines 49. Adlersbergfest werden, da man mit insgesamt zwölf Frauen und Männern das Fest nicht in der gewohnten Größe durchführen kann. Ganz besonders möchte sich der Hüttenwirt dieses mal bei Dieter Truthahn bedanken, der mit seinen 78 Jahren immer da ist – und das nicht nur an den Wochenenden. Man konnte ihn zum Fest am Grill erleben.

Dass die Veranstalter den Mut aufgebracht haben, das Bergfest durchzuführen, wurde aber schließlich belohnt. So stellte sich pünktlich zum Samstag nach den Gewittern vom Freitag und der Hitze in der vorigen Woche regelrechtes Adlersberg-Festtagswetter ein. Genau richtig zum Wandern und feiern. So begann man mit den Vorbereitungen für das Fest am Samstag bei 10 Grad. Die morgendliche Kühle nutze Gerhard Möhring aus Erlau als erster Gast und freute sich, dass er trotz angeschlagener Gesundheit bei diesem herrlichen Wetter so gut auf den Adlersberg gekommen ist.

Pünktlich 10 Uhr startete Manfred Heller mit seinem Musikalischen Festprogramm. Und die Gäste? Sie kamen auf beiden Wegen – was für ein Gewusel. So wurde um die Mittagszeit zusammengerückt. Keine Bank blieb leer, sodass es sich später auch viele auf der Wiese vor dem Turm gemütlich machten.

Viel los war an den Versorgungsständen. Gibt es sonst, wenn sich mal eine Schlange bildet, manchmal Gemecker oder Unverständnis, warum es nicht schneller geht, so wurde beim Adlersbergfest verständnisvoll gewartet und die Mannschaft um das Hüttenteam für ihre Gastfreundlichkeit gelobt.

Selbst am Eingang zum Turm gab es zeitweise einen Stau. So wollten viele bei der tollen Sicht auf den 22 Meter hohen Turm. Auf den 99 Stufen geht es zwar eng zu, aber alle sind gut hoch und gut gelaunt wieder herunter gekommen.

Für gute Stimmung und gute Laune sorgte aber auch Manfred Heller. Er weiß, wie es geht und was es braucht, um die Gäste über Stunden bei bester Stimmung zu halten. Wunsch-Musiktitel und das selbst komponierte Adlersberglied brachten die Besucher zum mitsingen und tanzen. Und schon stehen die jungen Frauen vom Rennsteigverein mit auf der Bühne, begeistern mit ihrer Tanzeinlage und kommen nicht ohne Zugabe davon. Nicht mehr wirklich von der Tanzfläche wollten Besucher des Ringberghauses, die eine geführte Wanderung auf den Adlerberg machten und unübersehbar das Fest genossen. Viele Gäste, die das Fest besuchten, waren nicht aus der Region. „Ich besuche viel die kleinen, regionalen Feste wie vergangenes Wochenende in Vesser. Und dort habe ich vom Adlersbergfest gehört – und schon bin ich wieder da“, verriet ein Besucher aus Fulda. Die weiteste Anreise hatte Stephan Leffler. Der ehemalige Suhler lebt jetzt in Norwegen und arbeitet dort als Landschaftsgärtner. Er freut sich nicht nur über die Bierpreise auf dem Fest, sondern auch über die tollen Gespräche mit den Besuchern wie mit Jürgen Kahl. Zurück in die Heimat zog es auch eine Besucherin, die aus Suhl stammt und jetzt in Wien lebt. Sie ist auf dem Adlersberg, um ihren 70. Geburtstag in der schönen Natur zusammen mit ihrer Schwester zu feiern.

Adlersbergverein und Hüttenwirt Ulrich Schmidt bedanken sich bei den geschätzten 700 Besuchern, die aus dem Adlersbergfest doch noch ein großes gemacht haben.

Bilder